Berlin. - Der Wirbelsturm "Phailin" hat in Indien große Verwüstungen verursacht und 23 Menschen das Leben gekostet. Fast Million Menschen mussten vor dem Zyklon fliehen. Tausende nationale und internationale Helfer machen sich derzeit ein Bild von den Zerstörungen und leisten Soforthilfe, darunter auch die Diakonie Katastrophenhilfe, World Vision und andere deutsche Hilfswerke.

"Bisher haben die Vorsorgemaßnahmen der indischen Regierung und unserer Partner gegriffen. Im Gegensatz zum Zyklon von 1999 konnten viele Menschenleben gerettet werden, auch weil wir in den Bau von Notunterkünften investiert haben. Dennoch bleibt die Situation angespannt, denn der Zyklon zieht weiter ins Landesinnere und wird starke Regenfälle mit sich bringen. Das Ausmaß der Schäden können wir derzeit noch gar nicht in vollem Umfang abschätzen", erklärte Martin Keßler, der Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe.

Die vor dem Sturm geflohenen Menschen werden erst in einigen Tagen oder Wochen an ihre Heimatorte zurückkehren können. "Unsere Partner sind darauf vorbereitet, die Menschen in den Notunterkünften und nach ihrer Rückkehr mit Nahrungsmitteln, Decken und Kleidung zu versorgen", so Keßler.
 


Die Vereinten Nationen betonten am Sonntag, dem internationalen Tag der Katastrophenvorsorge, die Rolle von Prävention im Katastrophenfall. "Viel Leid kann durch einfache Maßnahmen wie Evakuierungspläne und Frühwarnsysteme verhindert oder gemindert werden", sagte Keßler. "Katastrophenvorsorge ist eine wichtige Komponente unserer Arbeit. Dazu zählen neben dem Bau von Notunterkünften zum Beispiel auch die Förderung angepasster Anbaumethoden, die im Falle von Sturzregenfällen vor Erdrutschen schützen können".
 


Nach dem verheerenden Wirbelsturm 1999 in Indien hatte die Diakonie Katastrophenhilfe im Anschluss an die Soforthilfe und den Wiederaufbau besonders in die Katastrophenvorsorge investiert und gemeinsam mit lokalen Partnern mehr als 50 Notfallunterkünfte errichtet, Notfallpläne mit gefährdeten Gemeinden erstellt und die Bevölkerung durch Katastrophenschutzübungen für den Ernstfall sensibilisiert.



Mitarbeiter der internationalen Kinderhilfsorganisation World Vision in Indien sind in Gebiete unterwegs, die vom Zyklon Phailin betroffen sind, um die Schäden in den Regionen zu untersuchen. Jayakumar Christian, CEO von World Vision Indien, erklärte: "World Vision Indien hat sich gut vorbereitet, um den Menschen in den betroffenen Projektregionen schnell helfen zu können. Unsere Kollegen sind bereits vor Ort, um die Zerstörungen zu bewerten. Gemeinsam mit der Regierung und in Absprache mit anderen Hilfskräften werden wir schnellstens reagieren, sobald feststeht, wo der Zyklon besonders schwer gewütet hat."

Der schlimmste Zyklon, der Indien seit 14 Jahren heimsuchte, war am Samstag Abend um 21 Uhr Ortszeit in der Nähe von Gopalpur in Odisha mit einer Windgeschwindigkeit von 200 Kilometern die Stunde auf Land getroffen. Kommunikationsleitungen in die Region wurden abgeschnitten. Die betroffenen Menschen sind in großer Sorge, dass ihre Häuser und die Infrastruktur zerstört werden. Nach Angaben der Regierung und des indischen Meteorologischen Instituts könnten mehr als 12,6 Millionen Menschen von den Auswirkungen des Zyklons betroffen sein. Mehr als eine halbe Million Menschen waren in Sicherheit gebracht worden.

"Als erstes werden die Menschen sauberes Wasser und Nahrungsmittel benötigen, sagte Kunal Shah, Direktor für Humanitäre Hilfe in Indien. "Außerdem ist damit zu rechnen, dass viele Kinder sehr verängstigt sind. Darum werden wir auch Kinderbetreuungszentren errichten."

Untersuchungs-Teams von World Vision sind in Odisha und Andhra Pradesh im Einsatz. Das Hilfsteam steht in Bereitschaft und wird sich auf den Weg machen, sobald klar ist, wo es die Bevölkerung am schlimmsten getroffen hat. "Auch unsere Kollegen, die in den Projektregionen arbeiten, sind alarmiert", so Shah. "In erster Linie werden wir uns um Kinder und Frauen sowie Behinderte kümmern."

World Vision arbeitet in Indien gemeinsam mit der Bevölkerung im Bereich langfristiger Entwicklungszusammenarbeit. Im Jahr 2012 unterstützte die Organisation Menschen in 163 Distrikten in 25 Staaten. Im Fokus der Arbeit stehen besonders bedürftige Kinder. Die Organisation hat die Bevölkerung in den gefährdeten Gebieten auch mit Katastrophenvorsorge Maßnahmen geschult, wie beispielsweise dem Aufbau von Frühwarnsystemen und Schutzmöglichkeiten. So werden regelmäßig Schulungen und Trainings für Schüler, Lehrer und Familien abgehalten.

www.worldvision.de 
www.diakonie-katastrophenhilfe.de

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