weizen wmc 150Frankfurt. - Anlässlich des Welternährungstags am 16. Oktober hat ein Aktionsbündnis nichtstaatlicher Organisationen im Bankenviertel in Frankfurt am Main gegen die Spekulation mit Nahrungsmitteln demonstriert. Die Proteste richteten sich vor allem gegen die Allianz und die Deutsche Bank, die weiter Anlagen in entsprechende Spekulationsfonds anbieten.

Oxfam, die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, Attac, Campact, INKOTA, die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung, medico international, Misereor und Weed erklärten, kein deutsches Finanzinstitut spekuliere stärker mit Nahrungsmitteln als die Allianz: "An den Börsen hat sie mehr als 6,2 Milliarden Euro in Agrarrohstoffen angelegt. Obwohl andere Banken diese Hunger-Geschäfte gestoppt haben, macht die Allianz ungeniert weiter", so David Hachfeld, Handelsexperte bei Oxfam Deutschland.

Auch die Band "Die Toten Hosen" unterstützt den Kampf gegen die Spekulationsgeschäfte. "Diese Spekulation trägt wesentlich dazu bei, die Preise von Nahrungsmitteln in die Höhe zu treiben und bewirkt damit, dass sich viele Menschen nicht mehr ausreichend ernähren können und hungern müssen", sagte Breiti, der Gitarrist der Band.

"Die Deutsche Bank hat zur Grünen Woche im Januar verkündet, an ihren milliardenschweren Wetten auf die Preisentwicklung von Nahrung festzuhalten", berichtete Jutta Sundermann von Attac. "Und das, obwohl sie nicht in der Lage ist, die Unschädlichkeit der Spekulation zu belegen. Damit nimmt die größte Bank im Land in Kauf, den Hunger zu verschärfen. Damit straft die Deutsche Bank ihre Ankündigung von einem Kulturwandel im eigenen Haus Lügen."

Astrid Goltz, Agrarcampaignerin bei Campact, wies auf die nötige Regulierung der Rohstoffmärkte im Rahmen der EU-Finanzmarktreform MiFID hin: "In den kommenden Wochen entscheiden die Finanzminister der EU, ob der exzessiven Agrar-Spekulation an den europäischen Börsen ein Riegel vorgeschoben wird. Wir fordern Finanzminister Schäuble dazu auf, alle Schlupflöcher zu schließen, mit denen die Finanzlobby das Gesetz zur Finanzmarktreform noch auf den letzten Metern aushöhlen will."

"Der Hunger auf der Welt ist kein Naturgesetz und kann beendet werden", betonte Jan Urhahn von INKOTA. "Niemand braucht Finanzprodukte, mit denen auf Kosten der Ärmsten Profit gemacht wird. Das Menschenrecht auf Nahrung wird von den Spekulanten mit Füßen getreten."

Studien und Hintergrundinfos: www.oxfam.de/informieren/spekulation

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