Hamburg (epo). - Die jährliche Ausweitung der argentinischen Sojaproduktion für den Export fördert die Waldzerstörung und verringert die Selbstversorgung des Landes mit Lebensmitteln. Der Anbau genmanipulierter Soja verstärkt zudem den Pestizideinsatz. Das sind die Ergebnisse einer Studie, die der US-Agrarwissenschaftler Dr. Charles Benbrook im Auftrag von Greenpeace durchführte. 50 Prozent des nach Europa importierten Sojaschrots stammt aus Argentinien und wird hier als Tierfutter in der Milch-, Fleisch- und Eierproduktion verwendet. 99 Prozent der argentinischen Soja sei genmanipuliert, so Greenpeace.
Von Uwe Kerkow
In Deutschland kommt aus die Milch aus der Tüte - in den Entwicklungsländern in aller Regel nicht: Dort wird die Milch meist von Kleinbauern über informelle Kanäle direkt an die Verbraucher verkauft. Das schafft Arbeitsplätze, beschert den Bauern ein gutes Zusatzeinkommen und die Rohmilch ist preiswert. Aber Rohmilch ist unter hygienischen Gesichtspunkten nicht unbedenklich - und die Bauern ringen mit einer ganzen Reihe von Hindernissen. Eine Reportage von Uwe Kerkow.
Noch vor 200 Jahren galt Zucker als ein Luxusartikel, denn die Zuckerrübe gab es noch nicht und der tropische Rohrzucker musste aus Übersee eingeführt werden. Gesüßt wurde deshalb mit Honig oder mit Pflaumenmus.
Wer kennt ihn nicht, den Zuckerhut, das Wahrzeichen von Rio de Janeiro. Und der Felsen trägt seinen Namen zu Recht: Brasilien war und ist eines der wichtigsten Produktionsländer für Zuckerrohr. Heute erzeugt das Land über 20 Millionen Tonnen raffinierten Zucker - mehr als die gesamte EU. Weltweit gibt es nur zwei bedeutende Quellen aus denen Zucker gewonnen werden kann: zum einen das Zuckerrohr, zum anderen die Zuckerrübe. Das Zuckerrohr wird in Afrika, Asien, Südamerika und Australien angebaut, die Zuckerrübe vorwiegend in Europa, aber auch in den USA, Kanada und in China.
Interview mit Dr. Theo Spettmann, Vorstandsprecher der Südzucker AG, Mannheim/Ochsenfurt
Reis liefert über die Hälfte der Kalorien, die die Menschheit verbraucht. Der Grund, warum nur vier bis fünf Prozent der Reisernten in den Welthandel gelangen, ist vor allem darin zu suchen, das 92 Prozent der Welternten aus Asien kommen. Der größte Teil der Erträge dient der Eigenversorgung und nur Überschüsse werden auf Weltmärkten angeboten. Zudem ist der Handel mit Reis nicht in dem Maße institutionalisiert, wie der mit anderen Getreidesorten. Hauptexporteur ist Thailand, das nur 4 Prozent der Weltproduktion erzeugt, aber fast ein Viertel der weltweiten Exporte liefert. Die USA liegen - trotz erheblicher Subventionen - mit 1,5 Prozent der Welternte und 11,5 Prozent der Exporte auf dem fünften Rang im globalen Handel. In Europa produzieren Italien, Frankreich, Spanien, Portugal und Griechenland Reis, der durch hohe Einfuhrzölle vor ausländischer Konkurrenz geschützt ist.
Seit es auch in Deutschland normal geworden ist, Aktien zu besitzen, hat die Berichterstattung über das Börsengeschehen vor allem im Fernsehen explosionsartig zugenommen. Täglich können die Zuschauer Nachrichten über dieses oder jenes Unternehmen verfolgen und werden über Wechselkurse, Gewinnerwartungen und Quartalsberichte informiert. Doch nur wenige Menschen wissen, dass an den Börsen der Welt nicht nur mit Firmenkapital, Verträgen, und Geld, sondern auch mit Grundnahrungsmitteln und Rohstoffen für die Lebensmittelindustrie gehandelt wird. Was die New Yorker Stock Exchange und die Frankfurter Börse für die Aktienmärkte sind, stellen das Chicago Board of Trade (CBoT) und die Warenterminbörse in Hannover in der Welt des Handels mit Agrarerzeugnissen dar. Mehrmals in der Woche kann man in den Kursteilen der großen Tageszeitungen die aktuellen Notierungen von Weizen, Mais, Soja und Sojaprodukten, Raps, Kokos-, Erdnuss-, und Palmöl, verschiedenen Fleischsorten oder Kaffee, Kakao und Zucker sowie einer Reihe weiterer Rohstoffe nachlesen.