Lateinamerika

Thilo HoppeBerlin (epo). - Der Vorsitzende des Bundestagsausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (AWZ), Thilo Hoppe (Bündnis 90/Die Grünen), hat vor einer Stigmatisierung des gewählten bolivianischen Präsidenten Evo Morales als "Linkspopulist" oder "Kokabauer" gewarnt. "Die internationale Staatengemeinschaft sollte das bolivianische Wählervotum respektieren", sagte Hoppe am Dienstag in Berlin. Der Aymara-Indianer dürfe nicht als Exot behandelt werden, der das Land ins Chaos führen werde.

Rio Sao FranciscoBrasilia/Aachen (epo). - Der brasilianische Bischof Cappio der Diözese Barra im Nordosten Brasiliens hat seinen Hungerstreik beendet. Die brasilianische Regierung unter Luiz Inácio Lula da Silva habe im Streit um die Verlegung des Flusses São Francisco eingelenkt und Kompromissbereitschaft signalisiert, berichtete die katholische Hilfsorganisation MISEREOR. Elf Tage lang hatte der Bischof jede Nahrung verweigert, um auf die katastrophalen Folgen der Verlegung des Flusses für die Menschen im Nordosten des Landes aufmerksam zu machen.

Silvia Marcelia Tibi Aguinda. Foto: Klimab?ndnisFrankfurt a.M. (epo). - Aus Anlass des Internationalen Tages der indigenen Völker am 9. August hat das Klima-Bündnis europäischer Städte mit indigenen Völkern der Regenwälder die Lage im Amazonasgebiet Ecuadors aufgegriffen. Viele indigene Völker des südamerikanischen Landes sind durch die Erdölförderung in ihrem Überleben bedroht. Silke Lunnebach, Ethnologin beim Klima-Bündnis, sprach mit Silvia Marcelia Tibi Aguinda in der Provinz Pastaza im Amazonasgebiet von Ecuador. Seitens ihres Vaters gehört sie dem Volk der Shuar an, von Seiten der Mutter dem Volk der Kichwa. Silvia ist 28 Jahre alt, verheiratet und hat drei Töchter. Bis 2003 war sie Präsidentin der ecuadorianischen Indigenenorganisation FENAKIPA (Federaci?n de la Nacionalidad Kichwa del Pastaza).

Von Alejandro Sciscioli (IPS)

IPSAsunción (IPS/epo). - In Paraguay befürchten politische Beobachter und Aktivisten, die USA wollten in dem kleinen lateinamerikanischen Land auf Dauer einen militärstrategischen Brückenkopf etablieren. Die Regierung in Asunción bestreitet derartige Absichten. Das Parlament hat jedoch erst vor einigen Wochen beschlossen, die Aufenthaltserlaubnis für hier vorübergehend stationierte US-Truppen auf 18 Monate auszudehnen. Bislang war sie auf ein halbes Jahr begrenzt.

Hugo Ch?vezLima (epo). - Venezuelas Staatspräsident Hugo Chavez hat den Andenstaaten eine gemeinsame Energiepolitik vorgeschlagen, mit deren Hilfe die Armut besser bekämpft werden soll. Die Staaten Lateinamerikas befänden sich nach wie vor in kolonialer Abhängigkeit unter der "Dominanz des Nordens", sagte Chavez in Lima auf einer Konferenz des Andenrates, dessen Vorsitz er für ein Jahr übernahm. Ein Gemeinschaftsunternehmen ("Petroandina") könne die Verwaltung der Energieressourcen der Andenländer Bolivien, Ecuador, Kolumbien, Peru und Venezuela übernehmen und die Bekämpfung der Armut vorantreiben.

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