Schuldenkrise

erlassjahrHamburg (epo). - Für ihre Doppelrolle als Gläubiger und Gutachter hat die Weltbank den Negativ-Preis "Hai des Jahres" erhalten. Der vom Entschuldungsbündnis "erlassjahr.de vergebene Preis wird "für besondere Verdienste um die Ausplünderung der armen Länder in Afrika, Asien und Lateinamerika verliehen, die unter der enormen Schuldenlast bei westlichen Banken und Regierungen leiden".

AttacWashington/Frankfurt (epo). - Der Entschluss von IWF und Weltbank, 18 Ländern die Schulden zu erlassen, ist nach Ansicht der globalisierungkritischen Organisationen Attac und Weed erfreulich, aber keinesfalls ausreichend. "Auch nach diesem Beschluss, der durch den Druck der Entschuldungskampange zustande gekommen ist, sind wir von einer Lösung der drängenden Schuldenkrise weit entfernt", sagte Daniela Setton, Schuldenexpertin bei Weed. "Der jetzt beschlossene Schuldenerlass ist Ausdruck einer Politik der kleinen Schritte, die wieder aufs Neue als großer Durchbruch verkauft wird."

IWF WeltbankWashington (epo). - Der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Weltbank haben einen Schuldenerlasses von bis zu 55 Milliarden US-Dollar für die ärmsten Entwicklungsländer beschlossen. Der gemeinsame Entwicklungsausschuss der beiden Finanzinstitutionen nannte den auf dem G8-Gipfel in Gleneagles vorbereiteten Schuldenerlass einen "historischen Durchbruch". Weltbankpräsident Paul Wolfowitz sagte, damit habe man "einen bedeutsamen Fortschritt in dem Bemühen erreicht, unsere Verpflichtungen gegenüber den Ärmsten der Welt zu erfüllen". Nun müssten auch Fortschritte bei der Liberalisierung des Welthandels erreicht werden.

erlassjahr.deDüsseldorf (epo). - Das Entschuldungsbündnis erlassjahr.de hat dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank vorgeworfen, einen unzureichenden Schuldenerlass für die ärmsten Länder zum dritten Mal aus "historischen Durchbruch" zu verkaufen. IWF und Weltbank hatten bei ihrer Jahrestagung in Washington dem von den G8 Finanzministern und Regierungschefs bereits beschlossenen Schuldenerlass zugestimmt. Ungeklärt bleibe allerdings, wie die sieben reichsten Industriestaaten und Russland (G8) das Geld für den Erlass bereitstellen wollen.

oxfamBerlin (epo). - Die internationale Hilfsorganisation Oxfam ist besorgt, dass auf der Jahrestagung von IWF und Weltbank am kommenden Wochenende die G8-Vereinbarung zum Schuldenerlass einen schweren Rückschlag erleiden könnte. Anteilseigner aus den reichen Ländern könnten das Abkommen verzögern und verwässern, was folgenschwere Auswirkungen auf die ärmsten Menschen der Welt haben würde, befürchtet Oxfam aufgrund von Äußerungen des Weltbankpräsidenten Paul Wolfowitz.

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