Finanzkrise

Rlhstoffpreise 2002-2008. Quelle: Weltbank

Washington (epo.de). - Die Weltbank sieht auf 129 Entwicklungsländer in diesem Jahr als Folge der Finanzkrise ein Finanzierungsdefizit von insgesamt 270 bis 700 Milliarden US-Dollar zukommen. Nur ein Viertel dieser Länder verfüge über genügend Ressourcen einen Anstieg der Armut zu verhindern, erklärte das internationale Finanzinstitut in einem Papier, das am kommenden Samstag den Finanzministern der G20-Gruppe vorgelegt werden soll. Weltbank-Präsident Robert B. Zoellick warnte vor einer “wirtschaftlichen Katastrophe” und “sozialen und politischen Unruhen”, falls die internationale Staatengemeinschaft nicht “in Echtzeit reagiert”.
Foto: Jutta Sundermann (c) AttacBerlin (epo.de). - Manchmal steht das Wichtigste in einem Nebensatz. “Unabhängig davon, ob und in welchem Umfang Marktwirtschaft sinnvoll oder notwendig ist...”. Der Rest ist klar auf dem Kapitalismus-Kongress von Attac in Berlin. Alle sind für die demokratische Regulierung der Märkte und des Finanzkapitals. Doch ist das Ziel eine “globale ökosoziale Marktwirtschaft” wie Attac-Mitglied Heiner Geißler (CDU) sie will? Oder geht es um einen “Systemwechsel”? Für die jüngeren unter den Attac-Bewegten scheint der Weg das Ziel. “Wir haben kein fertiges Konzept - und das ist auch richtig so”, sagt Attac-Mitgründerin Jutta Sundermann.
logo attac kongress 2009Berlin (epo.de). - Die Experten auf dem Attac-Kongress “Kapitalismus am Ende?” sind sich einig: Die Finanzkrise trifft Entwicklungsländer besonders hart, als "externer Schock", der das Wirtschaftswachstum in vielen Ländern zum ersten Mal seit Jahrzehnten zum Erliegen bringt. Rohstofferlöse und Agrarexporte brechen auf breiter Front ein, die Industriestaaten ziehen massiv Kapital aus dem Süden ab, der Kreditmarkt trocknet aus, die Überweisungen von Migranten sinken. Auch an den Börsen in Südamerika, Asien und Afrika brechen die Kurse ein, obwohl sich nur wenige Banken in Entwicklungsländern mit “giftigen Papieren” aus den USA und Europa “angesteckt” haben. “Die Armen zahlen die Zeche”, lautet die vielfach geäußerte Überzeugung.
KongresslogoBerlin. - Für eine Umverteilung der Reichtümer weltweit, “von oben nach unten und von Nord nach Süd”, hat sich das globalisierungskritische Netzwerk Attac auf seinem Kapitalismus-Kongress am Sonntag in Berlin ausgesprochen. Unverzichtbar sei auch “das drastische Schrumpfen der Finanzmärkte, damit die Diktatur der Maximalrendite beendet wird”. “Wir brauchen eine neue Weltfinanzordnung unter dem Dach der UNO, die fairen Handel, Entwicklung und die ökologische Wende unterstützt”, heißt es in der Abschlusserklärung des Kongresses, an dem nach Angaben von Attac rund 2.500 Menschen teilnahmen.
Berlin (epo.de). - Das globalisierungskritische Netzwerk Attac lehnt eine Stärkung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank zur besseren Regulierung der Märkte ab. Entsprechende Absichtserklärungen des G20 Vorbereitungstreffens der europäischen Staats- und Regierungschefs wiesen deshalb "in die vollkommen falsche Richtung", erklärte Attac am Montag. Den Internationalen Währungsfonds IWF und die Weltbank zu stärken, bedeute, "den Brandstifter zum Feuerwehrmann zu befördern".
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