Bild: "Der Untergang" by Ingrida Preisa. Copyright © 2024 by epo.de/Ingrida Preisa
Wir haben es bereits im vergangenen November gemeldet, jetzt wird unsere Einschätzung von einem Guardian-Bericht bestätigt: Um 2,5 bis 2,9 Grad Celsius könnte die globale Temperatur bis Ende des Jahrhunderts ansteigen, musste im letzten November das UN-Umweltprogramm (UNEP) einräumen. Selbst wenn die Zusagen aus dem Pariser Klimaabkommen eingehalten würden, die Erderhitzung auf unter 2 Grad zu begrenzen und möglichst das 1,5 Grad-Ziel nicht zu überschreiten, könnten es bis zu 2,9 Grad werden! Wie eine Umfrage des Guardian unter Hunderten Wissenschaftlern des Weltklimarates (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPPC) jetzt ergab, sind 80% der Befragten der Ansicht, dass der Temperaturanstieg bei mindestens 2,5 Grad Celsius liegen wird. Fast die Hälfte gehen von mindestens 3 Grad aus. Nur 6% glauben, dass das 1,5-Grad-Ziel von Paris eingehalten werden kann, so der britische Guardian.
Brüssel. - Der April 2024 war weltweit der wärmste April seit Beginn der Wetteraufzeichnungen: Die globale Durchschnittstemperatur lag erstmals über 15 Grad Celsius. Besonders Europa lieferte dem EU-Klimadienst Copernicus auffälllig hohe Wetterdaten. Damit wurde den 11. Monat in Folge ein weltweiter Temperaturrekord erreicht: Um 1,58 Grad Celsius war der April 2024 wärmer als ein durchschnittlicher April zwischen 1850 und 1900.
Berlin. - Ein von urgewald und Fossil Free Berlin veröffentlichtes Briefing zeigt, wie stark der Staatsfonds zur Finanzierung der deutschen Atommülllagerung nach letztem Stand in fossile Unternehmen investiert hat. Der Fonds wird von der Stiftung KENFO verwaltet. Die vier deutschen Atomkraftwerksbetreiber hatten im Jahr 2017 insgesamt 24,1 Mrd. Euro bei der Stiftung eingezahlt. Damit ist KENFO die größte öffentlich-rechtliche Stiftung Deutschlands.
Nairobi. - Nach Regierungsangaben kamen bislang rund 200 Menschen bei Überschwemmungen in Kenia aufgrund des Wetterphänomens El Niño ums Leben. Viele werden noch vermisst. Rund 165.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Die schweren Regenfälle halten seit mehr als sechs Wochen an.
Berlin. - Auf jährlich 11,3 Milliarden Tonnen CO2-Entnahme hat der Weltklimarat IPCC das maximale „technische Potenzial“ der sogenannten Klimaplantagen beziffert: besonders schnell wachsende Pflanzen anbauen, dadurch CO2 aus der Luft binden und es dann beim Verfeuern der Pflanzen in Biomasse-Kraftwerken abscheiden und speichern. Und das technische Potenzial für Auf- und Wiederaufforstung liegt bei weiteren 10,1 Milliarden Tonnen jährlich.
Berlin/Bonn. - Würden alle Menschen auf der Welt so leben und wirtschaften wie in Deutschland, wären bereits heute (02. Mai) die nachhaltig nutzbaren Ressourcen und ökologisch verkraftbaren Emissionen für das gesamte Jahr aufgebraucht. Der deutsche Erdüberlastungstag markiert den Tag, ab dem in Deutschland bis Jahresende quasi ungefragt Schulden bei anderen gemacht werden. Damit sind Menschen im globalen Süden gemeint, die deutlich weniger verbrauchen als ihnen zusteht sowie Kinder und nachfolgende Generationen, die mit den Folgen der jahrzehntelangen Übernutzung umgehen müssen. Der Tag wird jährlich vom Global Footprint Network (GFN) errechnet.
Potsdam. - Krisen weltweit wie die sich beschleunigende Erderhitzung, die Covid-Pandemie und bewaffnete Kriege und Konflikte können sich zu einer "sich verschärfenden Polykrise" entwickeln. Davor warnen die Autoren einer neuen Studie, die von einem internationalen Team von Forschenden, darunter PIK-Direktor Johan Rockström vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK), verfasst wurde. Die Wissenschaftler liefern eine grundlegende Definition von Polykrisen und einen theoretischen Rahmen, um die miteinander verknüpften Antriebsmechanismen der aktuellen globalen Krisen besser verstehen zu können.
Berlin. - Das entwicklungspolitische Netzwerk INKOTA fordert die absolute Senkung des deutschen Rohstoffverbrauchs auf ein global gerechtes Maß. Die Bundesregierung müsse dazu die für dieses Jahr angekündigte Kreislaufwirtschaftsstrategie und das Reparaturgesetz schnell verabschieden und ambitioniert umsetzen. Nur so können Umweltzerstörung, Menschenrechtsverletzungen und eine Verschärfung der Klimakrise durch Rohstoffabbau und -weiterverarbeitung verhindert werden.
Berlin. - Aus Sicht des Deutschen Caritasverbandes, der in diesen Tagen seine Jahreskampagne "Für Klimaschutz, der allen nutzt" zum Abschluss bringt, brauche es zwingend einen Mechanismus zur Kompensation steigender CO2-Preise für Haushalte mit kleinem Geldbeutel. Denn Haushalte mit niedrigem Einkommen haben wenig Spielraum, um ihren CO2-Ausstoß zu verringern - im Gegensatz zu Menschen aus höheren Einkommensgruppen, die zum Beispiel viel mehr reisen. Gleichzeitig wiegen die Ausgaben für Energie deutlich schwerer im Budget von einkommensarmen Haushalten als beim Durchschnitt der Bevölkerung und bei Haushalten am oberen Ende der Einkommensskala. Eine höhere CO2-Besteuerung belaste sie daher überproportional und erfordere spürbare Einschnitte bei anderen Alltagsausgaben.
Anlässlich des Welttags für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz veröffentlicht die ILO einen neuen Bericht „Förderung von Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz“. Dieser enthält alarmierende neue Daten über die Auswirkungen des Klimawandels. Insbesondere sind Menschen betroffen, die im Freien, im Bau- und im Transportwesen arbeiten sowie Beschäftigte in Notdiensten und im Gesundheitswesen.
Berlin. - Sechs Monate nach den historischen Dürren in Ostafrika haben massive Überschwemmungen weite Teile des Ackerlandes in Kenia, Äthiopien und Somalia überflutet und Ernten zerstört. Mehr als vier Millionen Menschen sind daher dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen, warnte Oxfam und forderte zum Abschluss der COP28 die Industrienationen auf, ihre Entschädigungszahlungen für Verluste und Schäden in den am stärksten von der Klimakrise betroffenen Ländern beschleunigen.