Finanzkrise

g20Horsham/Berlin (epo.de). - Finanzminister, Zentralbankschefs und Vertreter internationaler Finanzinstitutionen haben bei einem Treffen der 20 reichsten Industrie- und Schwellenländer im englischen Horsham Maßnahmen zur strengeren Regulierung der Finanzmärkte in Aussicht gestellt. Der Internationale Währungsfonds (IWF) soll nach dem Willen der G20 mehr Mittel erhalten, um die Folgen der Wirtschaftskrise vor allem in kleineren Ländern effektiver bekämpfen zu können. Die Schwellenländer mahnte bei dem Treffen am Samstag, das der Vorbereitung des G20 Gipfels am 2. April in London diente, eine gerechtere Finanzarchitektur an.
Armut in Simbabwe. Foto: IRINDaressalaam / Berlin (epo.de). - Der Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF), Dominique Strauss-Kahn, hat angesichts des erwarteten wirtschaftlichen Einbruchs in Afrika infolge der globalen Finanzkrise vor sozialen Unruhen und möglichen Kriegen gewarnt. Die “dritte Welle der Krise” drohe Millionen Menschen in den sich entwickelnden Ländern wieder in die Armut zurückzuwerfen, sagte Strauss-Kahn am Dienstag auf einer Konferenz in Daressalaam (Tansania). Der IWF rechnet mit einem Rückgang des Wirtschaftswachstums in Subsahara-Afrika von fünf Prozent im Jahr 2008 auf rund drei Prozent.

Strauss-Kahn versprach, der Stimme Afrikas beim G20 Gipfel in London am 2. April Gehör zu verschaffen: “We must ensure that Africa is not left out. This is not only about protecting economic growth and household incomes — it is also about containing the threat of civil unrest, perhaps even of war. It is about people and their futures.”

Der IWF begründet die Abschwächung der Wirtschaftsaussichten für Afrika mit dem Niedergang des Welthandels, der sich in Afrika in einer einbrechenden Nachfrage nach Exportgütern und besonders in drastisch sinkenden Preisen für Rohstoffe bemerkbar macht.

Auch Tansanias Präsident Jakaya Kikwete sagte, die Krise drohe die sozialen und wirtschaftlichen Errungenschaften der vergangenen Jahrzehnten in Afrika zunichte zu machen. Der frühere UN-Generalsekretär Kofi Annan sprach von einem “drohenden Tsunami”. Die afrikanischen Länder benötigten eine drastische Erhöhung verbilligter Kredite durch IWF und Weltbank. Die Billionen Dollar, die in den Industriestaaten für Rettungspakete und zur Wiederankurbelung der Wirtschaft zur Verfügung stünden, widerlegten die Behauptung, es stehe kein Geld für die Armutsbekämpfung zur Verfügung.  

IMF Pledges to Help Africa Get Through Global Crisis
Konferenz-Website
www.imf.org
Rlhstoffpreise 2002-2008. Quelle: Weltbank

Washington (epo.de). - Die Weltbank sieht auf 129 Entwicklungsländer in diesem Jahr als Folge der Finanzkrise ein Finanzierungsdefizit von insgesamt 270 bis 700 Milliarden US-Dollar zukommen. Nur ein Viertel dieser Länder verfüge über genügend Ressourcen einen Anstieg der Armut zu verhindern, erklärte das internationale Finanzinstitut in einem Papier, das am kommenden Samstag den Finanzministern der G20-Gruppe vorgelegt werden soll. Weltbank-Präsident Robert B. Zoellick warnte vor einer “wirtschaftlichen Katastrophe” und “sozialen und politischen Unruhen”, falls die internationale Staatengemeinschaft nicht “in Echtzeit reagiert”.
adbManila (epo.de). - Die weltweite Finanzkrise hat nach einer Studie der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB) im Jahr 2008 weltweit zu Börsenverlusten von gigantischen 50 Billionen US-Dollar geführt. In der sich entwickelnden Welt seien besonders die schnell wachsenden Ökonomien Asiens betroffen, wo Börsenwerte von 9,6 Billionen Dollar vernichtet wurden, heißt es in der am Montag in Manila veröffentlichten Untersuchung. Dies entspreche der Wirtschaftsleistung eines Jahres in der Region.
Foto: Jutta Sundermann (c) AttacBerlin (epo.de). - Manchmal steht das Wichtigste in einem Nebensatz. “Unabhängig davon, ob und in welchem Umfang Marktwirtschaft sinnvoll oder notwendig ist...”. Der Rest ist klar auf dem Kapitalismus-Kongress von Attac in Berlin. Alle sind für die demokratische Regulierung der Märkte und des Finanzkapitals. Doch ist das Ziel eine “globale ökosoziale Marktwirtschaft” wie Attac-Mitglied Heiner Geißler (CDU) sie will? Oder geht es um einen “Systemwechsel”? Für die jüngeren unter den Attac-Bewegten scheint der Weg das Ziel. “Wir haben kein fertiges Konzept - und das ist auch richtig so”, sagt Attac-Mitgründerin Jutta Sundermann.
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