Von Uwe Kerkow
Jos/Nigeria (epo). - Ruhig liegt der compound des Hauptsitzes der Evangelischen Kirche Westafrikas (Evangelic Church of West Africa, ECWA) in der Morgensonne von Jos in Zentralnigeria. In der vorherigen Nacht hat es ausgiebig geregnet, und das lässt auf einen schönen Tag hoffen. Die Anlage ist für westafrikanische Verhältnisse weder besonders groß, noch sind die Gebäude darauf ausgelegt, die Besucher zu beeindrucken. Auch der Fuhrpark lässt nicht darauf schließen, dass von hier aus rund 2000 Gemeinden mit über zwei Millionen Gläubigen und die größte evangelische Mission Nigerias mit über 600 Missionaren betreut werden.
Noch vor 200 Jahren galt Zucker als ein Luxusartikel, denn die Zuckerrübe gab es noch nicht und der tropische Rohrzucker musste aus Übersee eingeführt werden. Gesüßt wurde deshalb mit Honig oder mit Pflaumenmus.
Wer kennt ihn nicht, den Zuckerhut, das Wahrzeichen von Rio de Janeiro. Und der Felsen trägt seinen Namen zu Recht: Brasilien war und ist eines der wichtigsten Produktionsländer für Zuckerrohr. Heute erzeugt das Land über 20 Millionen Tonnen raffinierten Zucker - mehr als die gesamte EU. Weltweit gibt es nur zwei bedeutende Quellen aus denen Zucker gewonnen werden kann: zum einen das Zuckerrohr, zum anderen die Zuckerrübe. Das Zuckerrohr wird in Afrika, Asien, Südamerika und Australien angebaut, die Zuckerrübe vorwiegend in Europa, aber auch in den USA, Kanada und in China.
Interview mit Dr. Theo Spettmann, Vorstandsprecher der Südzucker AG, Mannheim/Ochsenfurt
Reis liefert über die Hälfte der Kalorien, die die Menschheit verbraucht. Der Grund, warum nur vier bis fünf Prozent der Reisernten in den Welthandel gelangen, ist vor allem darin zu suchen, das 92 Prozent der Welternten aus Asien kommen. Der größte Teil der Erträge dient der Eigenversorgung und nur Überschüsse werden auf Weltmärkten angeboten. Zudem ist der Handel mit Reis nicht in dem Maße institutionalisiert, wie der mit anderen Getreidesorten. Hauptexporteur ist Thailand, das nur 4 Prozent der Weltproduktion erzeugt, aber fast ein Viertel der weltweiten Exporte liefert. Die USA liegen - trotz erheblicher Subventionen - mit 1,5 Prozent der Welternte und 11,5 Prozent der Exporte auf dem fünften Rang im globalen Handel. In Europa produzieren Italien, Frankreich, Spanien, Portugal und Griechenland Reis, der durch hohe Einfuhrzölle vor ausländischer Konkurrenz geschützt ist.
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Wer einmal in einem afrikanischen Land die Unmenge von Verkaufsständen mit Altkleidern, gebrauchtem Schuhwerk und wiederverwerteten Kurzwaren gesehen hat, fragt sich unwillkürlich, wo die Sachen alle herkommen. Auch die Frage, welche Auswirkungen ihr Verkauf in der "Dritten Welt" wohl auf die Wirtschaft in den Entwicklungsländern hat, drängt sich auf. Neuen Schwung in die Diskussion um das Sammeln von Altkleidern in Europa und den anschließenden Verkauf vor allem in Afrika hat die Studie "Gebrauchtkleider: Export, Sozialverträglichkeit und gesellschaftliche Akzeptanz" der Schweizerischen Akademie für Entwicklung (SAD) gebracht. Auf diese - von der schweizerischen Arbeitsgemeinschaft TEXAID in Auftrag gegebenen - Studie beruft sich neben TEXAID selbst auch der deutsche Fachverband Textil-Recycling.
Seit es auch in Deutschland normal geworden ist, Aktien zu besitzen, hat die Berichterstattung über das Börsengeschehen vor allem im Fernsehen explosionsartig zugenommen. Täglich können die Zuschauer Nachrichten über dieses oder jenes Unternehmen verfolgen und werden über Wechselkurse, Gewinnerwartungen und Quartalsberichte informiert. Doch nur wenige Menschen wissen, dass an den Börsen der Welt nicht nur mit Firmenkapital, Verträgen, und Geld, sondern auch mit Grundnahrungsmitteln und Rohstoffen für die Lebensmittelindustrie gehandelt wird. Was die New Yorker Stock Exchange und die Frankfurter Börse für die Aktienmärkte sind, stellen das Chicago Board of Trade (CBoT) und die Warenterminbörse in Hannover in der Welt des Handels mit Agrarerzeugnissen dar. Mehrmals in der Woche kann man in den Kursteilen der großen Tageszeitungen die aktuellen Notierungen von Weizen, Mais, Soja und Sojaprodukten, Raps, Kokos-, Erdnuss-, und Palmöl, verschiedenen Fleischsorten oder Kaffee, Kakao und Zucker sowie einer Reihe weiterer Rohstoffe nachlesen.
Frauen leisten weltweit zwei Drittel aller Arbeitsstunden und erzeugen 60 bis 80 Prozent aller Grundnahrungsmittel. Dennoch erzielen sie lediglich ein Zehntel des Welteinkommens und verfügen nur über 1 Prozent des gesamten Besitzes. Ihre Arbeitsbedingungen sind meist wesentlich härter als diejenigen der Männer - vor allem, weil sie fast keinen Zugang zu den Produktionsmitteln haben. Ihre Leistungen tauchen in den Statistiken meist nicht auf, weil sie nicht bezahlt werden.