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Berlin: Die schwierige Utopie der globalen Klimapolitik
Tuesday, 3. November 2015, 20:00 - 22:00
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Reihe: Das Unbehagen in der Kultur im Spätkapitalismus

Die aktuelle Austeritätspolitik, die in Europa die weitere Demokratisierung der europäischen Institutionen blockiert und die soziale Ungleichheit verschärft, schafft eine No-win-Situation für eine ganze Generation von Aktivisten. In ihrem neuen Buch rückt Naomi Klein die Klimapolitik  in den Mittelpunkt ihrer Kritik und behandelt ausführlich die Forschungen zur globalen Erwärmung als Argument für einen tiefgreifenden Politikwandel, der aber bisher nicht stattfindet. „Ich habe mal als brave Sozialdemokratin angefangen, aber die neuere Klimaforschung hat meine Position verändert.“ Sie beobachtet, dass selbst in einem Land wie Deutschland, das seit längerem vergleichsweise stark auf ökologische Innovationen setzt, die Emissionen nicht signifikant sinken, u.a. weil die Energieerzeugung aus Kohle nicht aufgegeben und tradierte Verhaltensmuster nicht umgebaut werden. Die notwendigen radikalen Emissionskürzungen kollidieren mit einem ökonomischen Modell, das weiterhin auf kurzfristiges Wachstum angelegt ist. Kapitalismus steht prinzipiell gegen Klimapolitik, so Naomi Klein, aber ein Kapitalismus in der Krise verschärft diesen Konflikt. Gibt es Auswege aus diesem Zirkel?

Vortrag und Diskussion mit Dr. Wolfgang Lenk

Die Veranstaltung ist kostenfrei.
Eine kurze Anmeldung ist erwünscht.
Infos im Bildungswerk: Birgit Guth, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Die Veranstaltung wird realisiert mit Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin.

Allgemeine Hinweise zur Reihe: "Das Unbehagen in der Kultur des Spätkapitalismus":

Sigmund Freud analysierte in seinem Klassiker "Das Unbehagen in der Kultur" einen anthropologischen Konflikt zwischen den menschlichen Triebstrukturen und den Verhaltenszumutungen gesellschaftlicher Ordnungen. Sein berühmtes Buch, 1930 erschienen, war auch ein Dokument der genauen Beobachtung seiner Zeit. Im damaligen Europa zeichneten sich deutlich die Gefahren von Krieg, weiteren Diktaturen und autoritär sozialisierten, unterwerfungsbereiten Massen ab.

Aus drei Quellen des Leidens drohen dem menschlichen Lustprinzip durch die jeweilige Kultur (im weiteren Sinne von Zivilisation und Herrschaft) Einschränkungen nach Freud: 1. aus dem eigenen Körper, der von Alterung und Krankheiten geschwächt wird, 2. aus den gesellschaftlichen Machtverhältissen, insbesondere Ökonomie, Politik und Krieg, 3. aus den Beziehungen zu anderen Menschen (im weiteren Sinne von Privatheit und Vergemeinschaftung).

Ohne Frage haben die von Freud theoretisch entwickelten Spannungen zwischen menschlichem Begehren, Selbstbildern und sozialen Ordnungen heute eine veränderte historische Gestalt angenommen - und sie werden in den heutigen philosophischen und humanwissenschaftlichen Diskursen auch mit sehr unterschiedlichen Theorieansätzen beschrieben. Die gegenwärtige kulturelle Symptomatologie des Spätkapitalismus bietet eine Menge Rohstoff für die drei Freudschen Quellen des Unbehagens in unserer Zeit. Machtsysteme und Medienkulturen erzeugen fortlaufend neue Bilder und Konzepte des Körpers, der Gesellschaft und des privaten Lebens.
Die Vortragsreihe geht von Freuds Erkenntnismotiv aus (woher speist sich das Unbehagen in der Kultur?), stellt aber neue Bücher mit klugen und relevanten Analysen der Jetztzeit vor. Sie greift das gewachsene Aufklärungsinteresse, das in der Gesellschaft existiert, auf. So geht es bei der Veranstaltung im Kern um die Vermittlung von solidem Wissen über bedeutende Diagnosen unserer Zeit in der Form von einführenden und verständlichen Vorträgen mit anschließender Diskussion.

Location Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung Sebastianstr. 21 10179 Berlin Deutschland
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