Alte Frau in Bolivien. Foto: HelpAgeFreiburg (epo.de). - Aus Anlass des Weltaltentages der Vereinten Nationen werden am 1. Oktober alte Menschen in 24 Entwicklungsländern mit Demonstrationen, Veranstaltungen und bei Treffen mit Regierungsvertretern deutliche Verbesserungen der Situation alter Menschen einfordern. Die Kampagne wurde initiiert von HelpAge International und wird unterstützt von Caritas international. Zahlreiche Politiker und Prominente wie die Nobelpreisträger Desmond Tutu und Wole Soyinka setzen sich gemeinsam mit den beiden Organisationen dafür ein, dass der 2002 in Madrid verabschiedete Weltaltenplan umgesetzt wird.

Michael Bünte, Vorstandsmitglied von HelpAge Deutschland, wies anlässlich der Kampagne darauf hin, dass die Entwicklungsländer immer älter werden. "Im Jahr 2050 wird es zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit auf der Welt mehr alte Menschen über 60 als Kinder unter 15 Jahren geben." Bereits heute lebten 100 Millionen ältere Menschen weltweit mit weniger als einem Dollar am Tag in extremer Armut. "Die Rechte der Senioren werden von vielen Regierungen bisher nicht eingelöst."

Alte Menschen, so kritisieren die beiden Hilfsorganisationen, würden in Entwicklungsländern zunehmend als Last angesehen. "In Asien und Afrika beklagen alte Menschen sich immer öfter, dass sie in Hospitälern drittklassig behandelt werden, weil eine Behandlung sich angeblich nicht mehr lohne", so Reinhard Würkner von Caritas international. Tatsächlich falle den über 60-Jährigen jedoch eine Schlüsselrolle zu, wenn es darum gehe, Armut zu reduzieren und die Welt menschlicher zu machen. So wachse in Ost- und Südafrika bereits die Hälfte der 15 Millionen Aids-Waisen bei ihren Großeltern auf.

Beide Organisationen betonen die Mitverantwortung der deutschen Bundesregierung für die Verbesserung der Lebenssituation alter Menschen in den Entwicklungsländern.

Am Weltaltentag werden auf Initiative von HelpAge International Altenverbände mit hochrangigen Regierungsvertretern in Äthiopien, Bangladesch, Bolivien, der Dominikanischen Republik, Indien, Indonesien, Kenia, Kirgisien, Kolumbien, Moldawien, Nepal, Peru, Philippinen, Sambia, Serbien, Simbabwe, Slowenien, Südafrika, Sri Lanka, Sudan, Tansania, Thailand, Uganda und Vietnam zusammentreffen. Zu ihren Kernforderungen gehören die 2002 in Madrid im Weltaltenplan festgeschriebene Förderung der Teilhabe alter Menschen am gesellschaftlichen Leben, die Einführung der beitragslosen Sozialrente sowie die Sicherung eines Alterns in Sicherheit und Würde.

Foto: Do?a Victoria Mamani aus Bolivien kann mit einer kleinen staatlichen Rente überleben. Mehr als 80 Prozent der Weltbevölkerung sind im Alter nicht sozial abgesichert. Beitragsfreie Grundrenten könnten ihre Lage deutlich verbessern. Quelle: HelpAge International

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