eed etc.Hamburg (epo.de). - Das Diakonische Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland (DW EKD) und der Evangelische Entwicklungsdienst (EED) schließen sich zu einem Gesamtwerk zusammen. Das hat die Diakonische Konferenz am Donnerstag in Hamburg einstimmig beschlossen. Eine Woche zuvor hatte die Mitgliederversammlung des EED einstimmig für diesen Schritt votiert. Damit sei der Weg frei für die Fusion beider Werke zu einem neuen "Evangelischen Zentrum für Entwicklung und Diakonie", das am zentralen Standort Berlin bis spätestens 2013 entstehen soll, teilte der EED mit.

Die "Diakonie Deutschland - Der Evangelische Bundesverband" solle die Tradition des Diakonischen Werkes der EKD als Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege fortführen, heißt es in der Mitteilung. Das neue Werk "Brot für die Welt - Der Evangelische Entwicklungsdienst" solle die Entwicklungszusammenarbeit und die humanitäre Hilfe in der Ökumenischen Diakonie in sich vereinen (wozu "Brot für die Welt" und "Diakonie Katastrophenhilfe" zählen) sowie die Arbeitsbereiche des Evangelischen Entwicklungsdienstes zusammenfassen.

Die Verantwortlichen der Organisationen begrüßten die Entscheidung und würdigten den Schritt als wichtige Weichenstellung für die Zukunft und als historische Chance. "Adäquate Lösungen für die dringenden sozialen Fragen können nur dann gefunden werden, wenn die soziale und entwicklungsbezogene Arbeit im In- und Ausland aufeinander abgestimmt und miteinander weiter entwickelt wird", betonte Diakonie-Präsident Klaus-Dieter Kottnik am Donnerstag vor Medienvertretern in Hamburg. "Hier geht es um ein gemeinsames Lernen und darum, dass Menschen in Not nicht gegeneinander ausgespielt werden", fügte der Theologe hinzu. "Wenn Sozial- und Entwicklungspolitik nicht getrennt gedacht werden, entfalten sie eine noch größere Kreativität und Dynamik."

Der Vorstandsvorsitzende des EED, Konrad von Bonin, erinnerte daran, dass die Fusion eine vor zehn Jahren begonnene Reform der evangelischen Entwicklungsarbeit zum Abschluss führe. "Dieser Auftrag hat die Arbeit von 'Brot für die Welt' und des Evangelischen Entwicklungsdienstes in den vergangenen Jahren geprägt und bereichert. Beide haben die Arbeit mit den Partnerorganisationen zunehmend koordiniert und ihre Zusammenarbeit im Bereich der Partnerförderung Schritt für Schritt intensiviert."Das neue Werk werde als starke Stimme für die evangelische Entwicklungszusammenarbeit sprechen und langfristig national und international ein verlässlicher Partner für eine gerechte und friedliche Welt sein.

"Es ist eine historische Chance, dass wir uns im 50. Jahr unseres Bestehens neu aufstellen können", betonte die Direktorin der evangelischen Hilfsaktion Brot für die Welt und der Diakonie Katastrophenhilfe, Pfarrerin Cornelia Füllkrug-Weitzel. "Um eine solche Chance beneiden uns unsere Kollegen in ganz Europa und die Partner im Süden haben große Erwartungen daran. Wir können uns im gemeinsamen Entwicklungswerk so organisieren und positionieren, dass wir für unsere internationalen Partner und die Arbeit im 21. Jahrhundert die notwendige Kreativität und Ausdauer entwickeln", betonte die Direktorin.

Ihrer Ansicht nach fügt sich die Fusion in die internationalen Bemühungen ein, die Zusammenarbeit kirchlicher Entwicklungsorganisationen und der humanitären Hilfswerke sowie der Kirchen in Nord, Süd, Ost und West im Kampf gegen Armut und zur Überwindung der Not verbindlicher zu gestalten, um gemeinsam größere Wirkung zu entfalten.