caritasFreiburg (epo.de). - Caritas international weitet die Nothilfe für die Flutopfer in Kolumbien mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes aus. Das Hilfswerk der deutschen Caritas reagiert damit auf die Zuspitzung der Lage in den Katastrophengebieten. Derzeit sind rund 200 kolumbianische Caritas-Mitarbeiter und Freiwillige im Einsatz, die 11.000 Betroffene u. a. mit Lebensmitteln versorgen. Diese Hilfe wird nun auf weitere 10.000 Menschen ausgeweitet. Für die Versorgung mit Matratzen, Hängematten, Kochgeschirr und Hygieneartikeln stellt das Auswärtige Amt 200.000 Euro zur Verfügung.

Die zunehmende Zahl von Bergrutschen im Hochland und Dammbrüchen im Tiefland erschweren die Hilfsmaßnahmen massiv. Wie Caritas-Mitarbeiter Friedrich Kircher aus Kolumbien berichtete, sind die Dämme nach den monatelangen Regenfällen an immer mehr Stellen nicht mehr in der Lage, die Wassermassen zu halten. "Die Dämme sind marode und natürliche Flutgebiete an vielen Stellen illegal zugebaut worden, so dass die Lage sich jetzt deutlich zuspitzt." Zuletzt war der Damm am Rio Magdalena auf 214 Metern gebrochen.

Das Hilfswerk der deutschen Caritas unterstützt die Sofortmaßnahmen derzeit insbesondere durch die Bereitstellung von Decken, Matratzen, Hygieneartikeln und Kochgeschirr. Viele Familien mussten evakuiert werden und leben in Notunterkünften, wo ihnen keine persönlichen Gebrauchsgegenstände zur Verfügung stehen.

Die derzeitigen Überschwemmungen gelten als die schlimmsten in der Geschichte Kolumbiens. Insgesamt 1,9 Millionen Betroffene sind obdachlos, 246 Menschen bislang ums Leben gekommen. Eine Vielzahl von Dörfern und mehrere Kleinstädte wurden von der Regierung, die den Notstand ausgerufen hat, bereits evakuiert. Wo die Flüsse Cauca und Magdalena zusammentreffen und ihre Fluten großflächig Dämme zerstört haben, stehen hunderte von Quadratkilometern Land bis zu drei Meter unter Wasser. Eine Rückkehr der betroffenen Personen ist erst nach Beginn der Trockenzeit im Laufe des kommenden Jahres möglich.

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