Rosenzüchterin in Kenia. Foto: TransFairKöln. - Zum Valentinstag am 14. Februar hat die Menschenrechtsorganisation FIAN auf den Missbrauch von Pestiziden bei der Blumenproduktion und die daraus resultierende Gesundheitsgefährdung aufmerksam gemacht. So seien etwa "Rosen, die bei uns in Liebe verschenkt werden, für Blumenarbeiterinnen und -arbeiter eine Gesundheitsgefährdung höchsten Grades". Die meisten Schnittblumen würden unter Einsatz von hochgiftigen Pestiziden gezüchtet. "Die Arbeiterinnen und Arbeiter sind dem Giftcocktail oft ungeschützt ausgesetzt und werden krank. Wer seiner Liebsten ungetrübte Liebesgrüße bringen möchte, sollte daher Blumen des Flower Label Programs (FLP) verschenken", empfiehlt FIAN.

Zittern, Schwindel, Sehstörungen und Atemprobleme sind die häufigsten Symptome, unter denen BlumenarbeiterInnen beispielsweise in Uganda leiden. "Als ich einen Arbeiter fragte, warum seine Schulter während unseres Gesprächs andauernd zitterte, antwortete er, dass alle Arbeiter unter vergleichbaren Symptomen leiden", berichtet Gertrud Falk von der Menschenrechtsorganisation FIAN. "Und ihre Löhne sind so niedrig, dass sie sich keine ärztliche Behandlung leisten können."

Auch bei akuten Unfällen mit Pestiziden müssen ugandische ArbeiterInnen in der Regel die Behandlungskosten selbst tragen. Wenn sie arbeitsunfähig werden, bleiben sie trotz jahrelanger Beschäftigung in den Blumenplantagen ohne Rente oder Entschädigungszahlungen zurück. "Es gibt zwar ein Gesetz, das Entschädigungen nach Arbeitsunfällen regelt, aber es wird selten umgesetzt", erläutert Flavia Amoding von der ugandischen Organisation für Arbeiterbildung UWEA. "Viele Arbeiterinnen sind Analphabetinnen und können ihre Rechte nicht einfordern."

Eine sichere Alternative beim Blumenkauf bietet das Flower Label Program (FLP). FLP zertifiziert nur solche Blumenbetriebe, die strenge Sozial- und Umweltstandards einhalten. Arbeiterinnen müssen kostenlose Arbeitskleidung erhalten und umfassend gegen Pestizide geschützt werden. Die Arbeitgeber müssen auch für Behandlungskosten aufkommen. "FLP-Betriebe werden jährlich überprüft", erklärt Gertrud Falk. "Auf den Gesundheitsschutz der ArbeiterInnen wird dabei besonders Wert gelegt":

Die ARD-Sendung Plusminus berichtete am 10. Februar, dass FLP-Blumen auch für Floristen die gesundere Alternative sind. Wenn sie sich an FLP-Rosen stechen entzündet sich die Haut nicht.

Foto: Rosenzüchterin in Kenia. © TransFair

Back to Top

Wir nutzen ausschließlich technisch notwendige Cookies auf unserer Website.