Berlin. - Mehr als 250 renommierte Wirtschaftswissenschaftler/innen haben die Einführung der Finanztransaktionssteuer (FTS) gefordert. Wenige Tage vor dem entscheidenden Treffen der europäischen Finanzminister am 10. Oktober appellieren sie in einem offenen Brief an die beteiligten Regierungen, die Steuer nach jahrelangen Verhandlungen endlich zu beschließen.
Göttingen. - Kurz vor dem Staatsbesuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel in Mali hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) mehr politisches Engagement für Frieden in dem westafrikanischen Staat und ein schlüssiges Gesamtkonzept für den dortigen Bundeswehr-Einsatz gefordert. "Händeschütteln mit Soldaten ersetzt kein Konzept für eine dauerhafte Stabilisierung des Landes und für einen nachhaltigen Frieden", erklärte der GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius am Freitag in Göttingen.
Port-au-Prince. - Hurrikan "Matthew" hat in Haiti weit mehr Opfer gefordert als zunächst angenommen. Bislang sind in dem Karibikstaat laut offiziellen Angaben mindestens 300 Menschen ums Leben gekommen. Auch die Schäden an der ohnehin schwachen Infrastruktur sind noch schwerer als erwartet. Während das gesamte Ausmaß der Zerstörung noch erhoben wird, haben die Hilfsorganisationen mit der Nothilfe begonnen. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind rund 350.000 Menschen von den Folgen des Wirbelsturms Matthew betroffen.
Hamburg. - 1,4 Milliarden Euro hat das Entwicklungsministerium (BMZ) 2014 für Bildung ausgegeben, doch nur 126 Millionen flossen in die Förderung von Grundbildung von Mädchen und Jungen in Entwicklungsländern. Über die Hälfte der Gelder blieb in Deutschland, zur Finanzierung ausländischer Studierender an deutschen Hochschulen. Das ist das Ergebnis des Berichtes "Bildung für Mädchen in der Entwicklungspolitik - Die Bundesregierung auf dem Prüfstand", den Plan International Deutschland jetzt in Hamburg vorgestellt hat.
Bonn. - Die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch hat die voraussichtliche Wahl des Portugiesen Antonio Guterres zum neuen UN-Generalsekretär als "gute Entscheidung angesichts der globalen Herausforderungen" begrüßt. "Guterres bringt als ehemaliger Hoher Flüchtlingskommissar der UN und mit der Erfahrung als früherer Regierungschef alle Voraussetzungen für eine erfolgreiche Amtszeit mit", sagte Klaus Milke, Vorstandsvorsitzender von Germanwatch und Internationaler Botschafter der UN-Stadt Bonn.
Berlin. - "Die Sparpolitik des IWF hat in vielen Ländern zur Vertiefung der sozialen Ungleichheit beigetragen", kritisierte MISEREOR-Finanzexperte Klaus Schilder am Donnerstag in Berlin. Gleichzeitig gingen von einem instabilen globalen Finanzsystem weiterhin Gefahren für die gesamte Weltwirtschaft aus. Insbesondere stockten die notwendigen Reformen an den internationalen Finanzmärkten. Die Einführung einer Finanztransaktionssteuer ist ein wichtiger Schritt zur Stabilisierung der Finanzmärkte, so Schilder. Seit 2013 verhandeln elf europäische Mitgliedsstaaten darüber - bislang zwar ohne Abschluss, jedoch mit Teilergebnissen.