Hamburg. - Deutschland kann 36 der ältesten Kohlekraftwerke sofort abschalten und dabei weiterhin eine sichere Stromversorgung garantieren. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie von Energy Brainpool im Auftrag von Greenpeace. Die Bundesregierung würde mit diesem Schritt 70 Millionen Tonnen CO2 einsparen, ihre Klimaziele erreichen und den Strommarkt stärken. "Deutschland kann ohne Probleme die Notbremse bei der Kohleverstromung ziehen", sagte Tobias Austrup, Energieexperte von Greenpeace am Montag in Hamburg. "Die Bundesregierung ginge damit einen konsequenten Schritt hin zu mehr Klimaschutz. Und sie würde die internationale Blamage vermeiden, die eigenen Klimaziele krachend zu verfehlen."
Santiago de Chile. - Lateinamerikas Wirtschaft wird im Jahr 2015 nur um 0,9 Prozent wachsen. Das hat die aktuellste Prognose der Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik (Comisión Económica para América Latina y el Caribe, CEPAL) ergeben, die unlängst in Santiago de Chile vorgestellt wurde. Vergangenen Dezember war die Kommission noch von 2,2 Prozent. Im Vergleich zum damals zunächst prognostizierten 4,8-prozentigen Wachstum der sogenannten Schwellen- und Entwicklungsländer wären dies zwar mäßige Zahlen gewesen, sie hätten jedoch eine positive Entwicklung im Gegensatz zum 1,1-prozentigen Wachstum des Vorjahres 2014 bedeutet.
Berlin. - Am Freitag sind die diesjährigen Regierungsverhandlungen zur Entwicklungszusammenarbeit zwischen Deutschland und Afghanistan, nach Angaben des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) erfolgreich abgeschlossen worden. Neue Schwerpunkte sollen die Wiedereingliederung afghanischer Flüchtlinge und die Betreuung von Binnenvertriebenen sein. Entwicklungsminister Gerd Müller betonte, dass auch nach dem Abzug eines großen Teils der internationalen Truppen Sicherheit und Stabilität grundlegende Voraussetzung für die Zusammenarbeit seien.
Berlin. - Beim Flüchtlingsgipfel am Freitag im Kanzleramt wird über die "Flüchtlingskrise" und deren Finanzierung durch Bund, Länder und Kommunen diskutiert. Während es bei dem informellen Treffen um die Unterbringung und Versorgung von Asylsuchenden in Deutschland geht, stehen aus entwicklungspolitischer Sicht die Fluchtursachen im Fokus. Entwicklungsminister Müller fordert eine neue europäische Afrikapolitik. Christine Hackenesch und Julia Leininger vom Deutschen Institut für Entwicklungspolitik (DIE) erklärten es wäre ein hoher Ansehensverlust für Europa, wenn sich die Antwort auf die Flüchtlingskrise auf mehr Gelder für die Operation Triton beschränkt. Stephan Burger von MISEREOR sagte, dass es angesichts der vergleichsweise geringen Zahl an bisher in Deutschland angekommenen Flüchtlingen keinen Grund für eine restriktive Haltung gegenüber der Aufnahme von weiteren Asylbewerbern und Migranten gebe.
Berlin. - Museumskooperation gehört bislang nicht zu den Feldern der Entwicklungspolitik, doch ihre Bedeutung für die Volksbildung und die Förderung kultureller Identität scheint zunehmend anerkannt zu werden. Konrad Melchers, Journalist und ehemaliger Chefredakteur der Zeitschrift epd-Entwicklungspolitik, arbeitet aktuell an einer Pilotstudie für ein Museumsprojekt in Äthiopien. Die Studie soll die Durchführbarkeit prüfen und anschließend einen Entwicklungsplan für andere Projekte der deutsch-äthiopischen Museumskooperation erarbeiten.
Hamburg. - Eltern achten beim Kauf von Kleidung vor allem auf gefährliche Chemikalien und lassen sich von Marke oder Preis wenig lenken. Zwar kauft die Mehrheit der Eltern Kleidung noch neu und konventionell im Internet oder in Ladenketten. Aber über 80 Prozent der Mütter nutzen auch ökologische Alternativen wie Secondhand-Kleidung, Flohmärkte oder Tauschbörsen besonders weil diese günstiger sind. Das ergibt eine Umfrage, die das Institut Winkle im Auftrag von Greenpeace unter 452 Müttern und Vätern vom 22. bis 29. Januar 2015 durchgeführt hat.