Bonn. - In Bonn fand vom 29. bis 30. September die nationale Konferenz zum Abschluss der UN-Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" (2005-2014) statt. Während der zweitägigen Veranstaltung trafen rund 450 nationale und internationale Politiker, Bildungsakteure und Wissenschaftler zusammen, um auf zehn Jahre intensives Engagement in Deutschland zurückzublicken. Mit der "Bonner Erklärung 2014" wurde eine Bilanz der UN-Dekade in Deutschland gezogen. Außerdem wurden die Ziele für die Zeit nach dem Ende der UN-Dekade benannt. Der Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen forderte einen "Zukunftsfonds" für die Projektförderung, der das "ministerielle Klein-Klein der Projektförderung" überwinden solle.
Berlin. - Ein Jahr nach der Bootstragödie von Lampedusa mit mehr als 380 Toten hat Amnesty International am Dienstag die "Untätigkeit der Europäischen Union" angeprangert, die die Zahl der Todesopfer weiter erhöhe. "Es sterben weiter Tausende von Flüchtlingen und Migranten bei dem verzweifelten Versuch, Europas Küsten zu erreichen", sagte die Generalsekretärin von Amnesty International in Deutschland, Selmin Caliskan.
Konstanz. - Im Südsudan mehren sich seit der Beilegung des Bürgerkrieges mit dem Sudan die bewaffneten Konflikte zwischen rivalisierenden Oppositionsgruppen, Milizen und dem Militär. Mitarbeiter der Konsanzer Hilfsorganisation "Hoffnungszeichen" fürchten eine neue Welle der Gewalt. Die Militarisierung sei auch in der Zivilbevölkerung förmlich spürbar, berichtete Caterina Cirimelli, Leiterin der Hoffnungszeichen-Projekte im Südsudan, am Dienstag aus Juba. Die Menschenrechts- und Hilfsorganisation fordert ein erneutes Programm zur Entwaffnung.
Kabul. - Die neue Regierung in Afghanistan will am Dienstag - einen Tag nach der Vereidigung von Präsident Aschraf Ghani - das "Sicherheitsabkommen" mit den USA unterzeichnen. "Der Westen hat lange darauf gewartet", schreibt "Die Zeit". Auch das Truppenstatut-Abkommen mit der NATO soll unterschrieben werden. Nach Angaben der NATO stehen für die neue "Ausbildungsmission" bereits mehr als 10.000 Soldaten bereit. Mehr als 40 Nationen wollen sich an der neuen "Mission" beteiligen, darunter NATO-Partnerländer wie Georgien, Mazedonien und die Mongolei. Ab Weihnachtend sollen 12.000 NATO-Soldaten im Land sein.
Frankfurt. - Die FlüchtlingshilfSorganisation PRO ASYL ist entsetzt über die am Wochenende bekannt gewordenen Berichte über massive Misshandlungen in einer Flüchtlingsunterkunft in Burbach (NRW). Dort wurden Flüchtlinge von privatem Wachpersonal zwei Wochen lang misshandelt und gefoltert, ohne dass jemand eingeschritten ist. Die vorbestraften Wachleute des privaten Dienstleisteranbieter European Homecare unterlagen offenbar keinerlei Kontrolle. PRO ASYL hat am Montag eine umfassende Aufklärung der Foltervorfälle in Burbach gefordert.
Berlin. - Das Entwicklungsministerium setzt derzeit - im Gegensatz zur Europäischen Union bei TTIP - auf die Beteiligung der Bürger an einer Reform der Entwicklungspolitik. Mit der "Zukunftscharta" sollen die Wähler und Spender stärker in die politischen Planspiele eingebunden werden. Noch bis 1. Oktober kann man auf der Website Kommentare abgeben. Doch wer sich bei zukunftscharta.de registriert, gibt seine Daten auch an ein kommerzielles Unternehmen ab. Denn technischer Betreiber der "Zukunftscharta" ist die polidia GmbH. Deren Schwesterunternehmen "Agendo" macht Politikberatung. Beide Firmen gehören einer Berliner Aktiengesellschaft, die über eigene "Hochsicherheitsrechenzentren" verfügt und mit dem Slogan wirbt: "Hier fühlen sich Ihre Daten wohl".