Hongkong. - Am Dienstag hat eine Gruppe 21 junger Menschen aus Asien, Afrika, Nordamerika, Südamerika, Europa und der Karibik ihr Treffen in Hongkong abgeschlossen. Die Gruppe bereitete sich gemeinsam auf eine Strategie für die Inklusion von Jugendlichen in den post-2015 Entwicklungsprozess vor. Das dreitägige Treffen, das von der Youth Coalition for Sexual and Reproductive Rights organisiert (YCSRR) wurde, zielte darauf ab, einige der Herausforderungen zu formulieren, vor die sich junge Menschen, vor allem aus dem globalen Süden, gestellt sehen und die im globalen post-2015 Prozess berücksichtigt werden müssten. Weltweit sind etwa 25 Prozent der Weltbevölkerung zwischen 10 und 24 Jahre jung- das sind etwa 1,8 Milliarden Menschen. Fast 1,6 Mrd. von ihnen leben in Entwicklungs- und Schwellenländern.
Vor dem Treffen führte die Jugendorganisation Youth Coalition for Sexual and Reproductive Rights eine Umfrage durch, um herauszufinden was für junge Menschen die wichtigsten Themen sind, die in der neuen Entwicklungsagenda angesprochen werden sollten. Das Ergebnis der Umfrage waren die Themen Bildung (einschließlich umfassender Sexualaufklärung), Beschäftigung, Gesundheit (einschließlich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit und Rechte (SRHR)), Gleichstellung der Geschlechter und sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität sowie Rechte, Frieden und Sicherheit.
Nach Angaben der Youth Coalition, wird Jugend im Vergleich zu Gender bisher nicht in die Sustainable Development Goals (SDGs) einbezogen. Gender mainstreaming als Konzept habe sich einigermaßen etabliert, "youth-mainstreaming" dagegen noch nicht, mit der Ausnahme von einigen Erwähnungen im Bereich Bildung und Beschäftigung.
Gesundheit junger Menschen zum Beispiel werde, laut Youth Coalition, überhaupt nicht angesprochen. Der Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA), habe ursprünglich ein gesondertes Entwicklungsziel für Jugendliche gefordert, dann aber wieder davon abgelassen. Der Dachverband für Familienplanungsorganisationen International Planned Parenthood Federation (IPPF) konzentriere seine Bemühungen darauf, Daten in Bezug auf Gender undAlter bereitzustellen. Nach Alter aufgeschlüsselte Daten, sind laut Youth Coalition notwendig um die Auswirkungen von Programmen auf junge Menschen nachvollziehen zu können.
"Wir müssen auch Daten über die 10- 14-Jährigen haben, weil wir derzeit keine Informationen über diese Altersgruppe haben und nicht wissen, in wie weit sie von der Politik und Programmen berücksichtigt werden. Wir müssen uns auch weiterhin für Jugend als Priorität einsetzen, einschließlich sinnvoller Jugendbeteiligung auf allen Ebenen der Politik", erklärte die Youth Coalition.
Die Stärkung von Mädchen ist im Rahmen des Ziels Geschlechtergerechtigkeit erwähnt, und es gibt Aufrufe, frühe und erzwungene Kinderehen zu beenden. Doch darüber hinaus seien Prioritäten junger Menschen in dem aktuellen SDG Dokument, außer unter "Bildung" nicht erwähnt. Die Vorschläge der UN-Hauptgruppe für Kinder und Jugendliche wurden weitestgehend nicht berücksichtigt, kritisierte die Youth Coalition.
"Ich sehe nicht, dass Gender ausreichend in den Entwurf der SDGs einbezogen wurde. Auch das Ziel zu Geschlechtergerechtigkeit ist nicht klar genug formuliert und es besteht ein Mangel an spezifischen Zielen, die bis 2030 erreicht werden sollen. Ein bestimmtes Ziel für die Gruppe der Jugendlichen wurde von vielen Regierungen verhindert, aber Jugendfragen sollten im gesamten Dokument berücksichtigt werden. Jugend bezogene Themen werden jedoch nur im Rahmen von Beschäftigungspolitik adressiert und nur aus einer wirtschaftlichen Perspektive. Aber die Themen werden nicht unter Menschenrechtsgesichtspunkten angegangen. Ganz allgemein ist der Menschenrechtsansatz, wofür sich die Zivilgesellschaft eingesetzt hatte, in dem SDG Dokument zu schwach", erklärte ein Mitglied der Youth Coalition.
Quelle: youthcoalition.org