Bareilly. - Die indische Regierung plant zwei Frauen-Banken im ländlichen Gebiet des nordöstlichen Bundesstaates Uttar Pradesh zu eröffnen - eine in der Stadt Bareilly und eine im umliegenden ländlichen Gebiet. Bisher gibt es diese Banken nur in Landeshauptstädten. Von der Ausweitung des Frauen-Banken Netzwerkes hat vor kurzem die Zeitung Times of India berichtet.

In Indien haben nur 26 Prozent der Frauen ein Konto, im Vergleich zu 46 % der Männer. Das beinhaltet, laut der Weltbank, alle Konten, entweder bei einer Bank, einer Kreditgenossenschaft, einer Genossenschaft, der Post oder einer Mikrofinanzinstitution. Hinzu kommt, dass Frauen über 80 % weniger Kredit als Männer verfügen.

Der Abgeordnete und Minister Santosh Kumar Gangwar aus Uttar Pradesh kündigte die Eröffnung zwei neuer Filialen der "Bhartiya Mahila Bank" im Bareilly Bezirk an. Frauen sollen dadurch gestärkt werden und zu mehr Selbständigkeit gelangen. Es wird erwartet, dass durch die Frauen-Bank tausende Frauen zu finanzieller Unabhängigkeit kommen.

Bereits 2013 gab es Pläne für die Einführung von Frauen-Banken. Schon damals wurde über den Sinn einer solchen Idee diskutiert. Das Land habe bereits viele Frauen Genossenschaftsbanken und Selbsthilfegruppen mit großer Erfahrung im Umgang mit Kredit-Fragen im Zusammenhang mit Frauen, behaupteten Kritiker des Projekts. Wäre es nicht besser die Regierung würde sich um genderneutrale öffentliche Banken kümmern und die "financial inculsivness" verbessern? Der Gegenvorschlag war, dass es spezielle Kredite für Frauen, aber nicht gleich Banken für Frauen geben sollte.

Am Ende überzeugte aber die Argumentation, dass nur eine Bank für Frauen, in der auch nur Frauen arbeiten auch wirklich die "financial inclusion" der Frauen umsetzen könne und verschiedene Bevölkerungsgruppen erreichen würde.

Im ländlichen Uttar Pradesh ist die Öffnung des Mahila Banken, nach Einschätzung der Sozialarbeiterin im Bereich Frauenförderung Manu Neeraj, eine gute Nachricht. Viele Frauen haben noch immer keine Bankkonten und Spezialbanken wie diese würden helfen - die oft vor allem mentale Hürde- ein Konto zu eröffnen, zu überwinden. Gleichzeitig werde die Verantwortung und der Umgang mit eigenem Geld gefördert. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Zinssatz in Mahila Banken vergleichsweise niedriger ist als bei anderen Banken. Die Banken helfen Frauen bei der Sicherung und Nutzung ihrer Ersparnisse.

Im Gespräch mit Times of India, sagte Gangwar: "Die Finanzstabilität der Frauen ist ein großes Anliegen für uns und die Einrichtung von Bhartiya Mahila Banken in der Stadt wird Frauen verschiedenen Alters einen Schub geben. Eine große Anzahl von Frauen ist bei Zari Zardosi im Handwerk und Textil Sektor beschäftigt und diese Banken werden sie dabei unterstützen ihr selbst verdientes Geld zu verwalten und Geld sparen zu können."

Mehr Informationen zu Frauen und Zugang zu Banken:

Quelle: timesofindia.indiatimes.com

Lea Gölnitz, epo.de Mitarbeiterin schreibt über Indien und Gender. Bisherige Beiträge sind hier zu finden.


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