Berlin. - Eineinhalb Jahre nach dem Fabrikzusammensturz von Rana Plaza, Bangladesch (24. April 2013) sind die ersten Entschädigungsgelder geflossen. Allerdings sei der von der internationalen Arbeitsorganisation ILO kontrollierte Fonds nur zu knapp 50 Prozent gefüllt, kritisierte die Kampagne für Saubere Kleidung - Clean Clothes Campaign am Donnerstag in Berlin. Die Auszahlungen entsprächen bei weitem nicht den eigentlichen Ansprüchen der Opfer. Dies mache eine langfristige Planung für die Opfer der Katastrophe unmöglich.

"Da nur kleine Summen an die Opfer gegangen sind, können die früheren ArbeiterInnen von Rana Plaza das Geld nicht nachhaltig verwenden, sich z.B. durch den Kauf von Land eine Ernährungsgrundlage sichern. Die Armut und die Inflation ist zu groß, als dass gespart werden kann", sagte Gisela Burckhardt von der Kampagne für Saubere Kleidung.

"Die deutschen Unternehmen ziehen sich immer wieder aus der Verantwortung – beim Bündnis für nachhaltige Textilien wollen sie die Standards verwässern und bei der Entschädigung jener ArbeiterInnen, die für ihren Profit die Kleider nähten, winden sie sich mit Ausreden aus der Sache. Das ist untragbar!", die Kampagne für Saubere Kleidung.

Von den deutschen Unternehmen stehen nach Angaben der Kampagne insbesondere Adler Modemärkte, KANZ/Kids Fashion Group und NKD in der Pflicht, in den von der internationalen Arbeitsorganisation ILO kontrollierten Entschädigungsfonds einzuzahlen. KiK habe auf Grund des hohen öffentlichen Drucks eine Million US-Dollar in den Fonds eingezahlt – angesichts der von KiK geforderten Summe von fünf Millionen Dollar sei dies jedoch noch immer viel zu wenig.

Seit neuestem steht der Kampagne zufolge auch die Hamburger Firma Schmidt Group auf der Liste jener Unternehmen, die in den Fonds einzuzahlen haben. Die Schmidt Group habe für die italienische Sportmarke Robe di Kappa einen Auftrag im Rana Plaza Gebäude platziert. Bisher habe die Schmidt Group jedoch nicht auf die Zahlungsaufforderung der Kampagne für Saubere Kleidung reagiert.

"Von den in Deutschland präsenten Modemarken verweigert v.a. Benetton weiterhin jeden Beitrag in den Entschädigungsfonds, aber auch C&A oder Mango müssen deutlich nachlegen", erklärte die Kampagne für saubere Kleidung.

Foto: rijans - Flickr: Dhaka Savar Building Collapse/http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/

=> Rana Plaza Trust Fund: www.ranaplaza-arrangement.org 
=> Kampagne für Saubere Kleidung: www.saubere-kleidung.de 
=> Clean Clothes Campaign (CCC): www.cleanclothes.org 


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