Berlin. - Die EU-Grenzschutzagentur Frontex hat am Samstag (1. November) die Operation "Triton" gestartet. Die Generalsekretärin von Amnesty International, Selmin Çalışkan, forderte aus diesem Anlass, die EU-Agentur müsse jetzt auch eine gemeinsame Verantwortung bei der Seenotrettung im Mittelmeer übernehmen.
"Triton wird einer umfassenden Seenotrettung nicht gerecht: Das Einsatzgebiet auf dem Meer für die Rettung von schutzsuchenden Menschen ist viel zu klein. Die finanziellen Mittel reichen hinten und vorne nicht. Das Mandat von Frontex liegt auf der Grenzschutzsicherung und der Verhinderung von irregulärer Migration und nicht darauf, Menschen vor dem Ertrinken zu retten."
Çalışkan forderte daher die Fortsetzung der italienischen Operation "Mare Nostrum": "Mare Nostrum muss solange weitergehen, bis es eine wirksame Alternative gibt, die von allen EU-Staaten in gemeinsamer Verantwortung getragen wird. Ein solcher wichtiger humanitärer Einsatz, der so viele Menschenleben rettet, geht alle EU-Staaten etwas an, denn es sind Flüchtlinge der gesamte EU und nicht allein Italiens."
Die italienische Marine hatte mit ihrer Operation "Mare Nostrum" seit gut einem Jahr mehr als 155.000 Menschen aus Seenot gerettet. Die Operation soll aber nach Willen der italienischen Regierung auslaufen.
Quelle: www.amnesty.de