Frankfurt/Main (epo). - In den Klimaschutzfonds der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) haben mehr als 20 Unternehmen bislang 80 Millionen Euro für den Kauf von Emissionsgutschriften eingezahlt. Damit sei die ursprünglich vorgesehene Summe von 50 Mio. EUR weit übertroffen worden, teilte die KfW am Montag in Frankfurt mit. Die mehr als 20 Unternehmen, die in den Fonds eingezahlt haben, nutzen damit die Chance, kostengünstige Emissionsgutschriften aus Projekten in Entwicklungsländern und Industrieländern zur Erfüllung ihrer Verpflichtungen im Rahmen des europäischen Emissionshandelssystems zu erwerben. Drei Viertel der Teilnehmer kommen nach Angaben der KfW aus Deutschland, außerdem seien einige Unternehmen aus Österreich, Luxemburg und Frankreich vertreten.
Firmen, die Energie erzeugen, stellen die Mehrheit der Fonds-Nutzer, so die KfW. Aber auch Chemie- und Zementunternehmen sowie Banken, die für ihre Kundschaft Zertifikate erwerben, nähmen am KfW-Klimaschutzfonds teil.
"Dieses erfolgreiche Ergebnis beweist, dass das Konzept des Klimaschutzfonds angenommen und zum richtigen Zeitpunkt aufgelegt wurde, um den Unternehmen den Zugang zu diesem neuen und anspruchsvollen Markt der flexiblen Kyoto-Mechanismen zu ermöglichen", sagte Detlef Leinberger, Mitglied des Vorstands der KfW Bankengruppe. Die KfW selbst trägt zehn Mio. EUR zum Klimaschutzfonds bei.
Der Klimaschutzfonds hat laut KfW mittlerweile auch den ersten Kaufvertrag für Emissionsgutschriften abgeschlossen. Hierbei handle es sich um ein indisches Industriegasprojekt. Weitere Projekte mit einem Gesamtvolumen von mehr als 30 Mio. Tonnen CO2 für den Zeitraum bis 2012 seien in Vorbereitung.
Leinberger wies darauf hin, dass sich interessierte Unternehmen weiterhin bei der KfW melden sollten. Das Beschaffungsprogramm werde kontinuierlich fortgesetzt. Eine zweite Tranche des KfW-Klimaschutzfonds sei in Vorbereitung.
Die KfW Bankengruppe hatte den KfW Klimaschutzfonds in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung Ende Juni 2004 ins Leben gerufen. An dem Fonds können sich Unternehmen beteiligen, die Emissionsgutschriften aus Projekten im Rahmen des 2005 beginnenden Europäischen Emissionshandels nutzen wollen, aber selbst kein Auslandsengagement eingehen wollen.
Ein europaweiter Handel mit CO2 Zertifikaten ist seit Beginn dieses Jahres möglich. Im Rahmen dieses europäischen Handelssystems werden auch Zertifikate nach den flexiblen Kyoto-Mechanismen JI und CDM anerkannt. Joint Implementation (JI) bezieht sich auf Projekte in den Industrie- und Transformationsländern und Clean Development Mechanism (CDM) auf Projekte in Entwicklungsländern. Über diese Projekte erworbene Emissionsgutschriften könnten dann in EU-Emissionsberechtigungen umgetauscht werden, so die KfW.