education2030Paris. - Bildungsminister aus der ganzen Welt haben am Mittwoch bei der UNESCO in Paris beschlossen, wie das globale Nachhaltigkeitsziel einer inklusiven, chancengerechten und hochwertigen Bildung für alle Menschen weltweit bis zum Jahr 2030 umgesetzt werden sollMit der Verabschiedung des "Aktionsrahmens für Bildung 2016-2030" verständigten sie sich auf Maßnahmen wie ein Jahr kostenlose Vorschulbildung, eine öffentlich finanzierte Grund- und Sekundarschulbildung, Alphabetisierungsprogramme zur deutlichen Reduzierung des funktionalen Analphabetismus und eine bessere Anbindung beruflicher Bildung an die Arbeitswelt.

Qualität und Chancengerechtigkeit stehen bei allen Maßnahmen im Zentrum. Die UNESCO koordiniert die Umsetzung der neuen Bildungsagenda.

"Derzeit haben 58 Millionen Kinder und 63 Millionen Jugendliche keinen Zugang zur Grund- und Sekundarschule. 250 Millionen Kinder erlernen nicht die Grundlagen des Lesens und Rechnens, obwohl 130 Millionen von ihnen mindestens vier Jahre lang eine Schule besucht haben. 781 Millionen Menschen weltweit sind Analphabeten. Der Status Quo macht deutlich: Wir müssen dringend Qualität und Chancengerechtigkeit in der Bildung gewährleisten, um Menschen weltweit ein erfülltes Leben zu ermöglichen. Der UNESCO-Aktionsrahmen 2030 ist dafür richtungsweisend", sagte Walter Hirche, Vorstandsmitglied der Deutschen UNESCO-Kommission.

"Auch im deutschen Bildungssystem gibt es noch viele Baustellen. Wir sind beispielsweise gefordert, Bildungsbarrieren abzubauen und Chancen für Benachteiligte erheblich zu verbessern. Auch müssen wir Maßnahmen verstärken, um die hohe Zahl von etwa 7,5 Millionen funktionalen Analphabeten in Deutschland erheblich zu reduzieren, um diesen Menschen eine aktivere Teilhabe am täglichen Leben zu ermöglichen", so Hirche weiter.

Der Globale Aktionsrahmen Bildung 2030 enthält zahlreiche Maßnahmen zur Erreichung inklusiver, chancengerechter und hochwertiger Bildung für Menschen aller Altersstufen. Unter anderem soll jedem Kind mindestens ein Jahr kostenlose, verpflichtende und hochwertige vorschulische Bildung garantiert werden. Die frühkindliche Bildung soll durch Maßnahmen zur Professionalisierung und Weiterbildung des Bildungspersonals verbessert werden. Auch soll allen Kindern eine kostenlose, öffentlich finanzierte Grund- und Sekundarschulbildung ermöglicht werden; empfohlen wird eine 12-jährige Schulausbildung, davon sollen neun Jahre verpflichtend sein.

Im Bereich der tertiären Bildung sieht der Aktionsrahmen unter anderem vor: die Gewährleistung der Vergleichbarkeit und Anerkennung von Qualifikationen in der beruflichen Bildung, hochwertige Bildungsangebote zum Fernstudium sowie Lernmöglichkeiten über das Internet. In der beruflichen Bildung sowie in der Erwachsenen- und Weiterbildung soll stärker den Bedarfen des Arbeitsmarktes entsprochen werden. Der Aktionsrahmen legt fest, dass Daten zu allen Bildungsbereichen erhoben werden müssen, um Erfolge und Nachbesserungsbedarf in der Bildung weltweit feststellen zu können.

Die UNESCO berät Mitgliedstaaten bei der Gestaltung ihrer Bildungssysteme, fördert die internationale Zusammenarbeit und stellt Daten zur Bildung weltweit als Grundlage für politische Strategien zur Verfügung. Innerhalb der Vereinten Nationen übernimmt sie die Koordination und das Monitoring für die Globale Bildungsagenda 2030.

Weitere Informationen:

=> Education 2030 Framework for Action: Towards inclusive and equitable quality education and lifelong learning for all (PDF)

=> Incheon-Erklärung des UNESCO-Weltbildungsforums  

=> DUK-Webseite: Bildung und die SDGs

=> DUK-Resolution zur Umsetzung der UN-Bildungsziele 2030 in Deutschland

Quelle: unesco.org


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