Bonn. - Das von der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste geförderte Projekt "Textdatenbank und Wörterbuch des Klassischen Maya" hat unlängst seine neue, dreisprachige Projektwebsite mayawoerterbuch.de in Betrieb genommen. Das Wörterbuch soll den gesamten Sprachschatz der vorspanischen Mayakultur und dessen Verwendung in der Schrift abbilden.
Die Hieroglyphenschrift der Mayakultur wurde in der Zeit zwischen 500 v. Chr. und 1500 n. Chr. auf dem Gebiet der heutigen Staaten Mexiko, Guatemala, Belize und Honduras verwendet. Das Projekt "Wörterbuch und Textdatenbank des klassischen Maya" ist auf 15 Jahre angelegt und soll die bislang rund 10.000 bekannten Schriftträger in einem maschinenlesbaren Textkorpus auf der Basis epigrafischer und linguistischer Analysen erschließen.
Darauf basierend soll ein Wörterbuch des Klassischen Maya erstellt werden, das als Datenbank und in gedruckter Form den gesamten Sprachschatz und dessen Verwendung in der Schrift abbildet. Es handelt sich nach Angaben der Akademie um das erste Projekt, das mittels maschinenlesbarer Erfassung des Ausgangsmaterials alle Vorkommen der Maya-Hieroglyphen mit Angabe der originalen Hieroglyphenschreibung, Umschrift und Übersetzung sowie Rahmeninformationen in einer korpusbasierten Datenbank integriert.
Angesiedelt ist das Projekt am Institut für Altamerikanistik der Universität Bonn. Es wird in Kooperation mit der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (SUB) und der Universitäts- und Landesbibliothek Bonn (ULB) realisiert. Projektleiter ist Professor Dr. Nikolai Grube, ein international ausgewiesener Experte auf dem Gebiet der Maya-Forschung. Professor Grube gehört seit vielen Jahren zu dem engen Kreis von Experten, die den Durchbruch bei der Entzifferung der klassischen Mayaschrift ermöglicht haben.
Quelle: www.awk.nrw.de