Islamabad/Eschborn (epo). - Die deutsche Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) hat in Zusammenarbeit mit der pakistanischen Nichtregierungsorganisation HAASHAR mehr als 2.300 igluähnliche Zelte mit Metalldach im Siran-Tal am Fuße des Himalaya-Gebirges in Pakistan bauen lassen. Viele Dörfer in der Region waren durch das Erdbeben am 8. Oktober fast vollständig dem Erdboden gleichgemacht worden. Schon kurz nach der Katastrophe hatte das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) der GTZ 500.000 Euro für erdbebensichere und winterfeste Übergangsunterkünfte zur Verfügung gestellt.
"Diese Unterkünfte bieten bis zu acht Personen Platz, sind erdbebensicher, so stabil, dass ihnen auch Schneemassen bis zu vier Meter nichts anhaben können und isolieren gegen die Kälte", erklärte Ingolf Vereno, Büroleiter der GTZ in Pakistan. Die Materialien zur Wärmedämmung seien so gewählt, dass sie im nächsten Sommer beim Wiederaufbau der Dörfer wiederverwendet werden können. Die Unterkünfte haben einen Rauchabzug, so dass darin gekocht und geheizt werden kann.
In einer Höhe von 1.700 bis 2.500 Metern sind Schneehöhen über drei Meter keine Seltenheit. Die Menschen haben dort nur eine Chance den Winter zu überleben, wenn sie geeignete Unterkünfte haben.
Das Erdbeben der Stärke 7,6 verwüstete weite Landstriche im Norden Pakistans und den grenznahen Regionen Indiens. Mehr als 70.000 Menschen kamen dabei ums Leben, über drei Millionen verloren ihr gesamtes Hab und Gut und wurden obdachlos. Etwa drei Viertel aller öffentlichen Gebäude sind nach GTZ-Angaben ebenfalls zerstört: Gesundheitsstationen, Schulen, Verwaltungen.
Von der ersten Stunde an leistete die GTZ im Auftrag des BMZ auch Sofort- und Nothilfe und half beispielsweise bei der Schadenserhebung - eine wichtige Voraussetzung für den nachhaltigen Wiederaufbau. In Pakistan arbeitet die GTZ schon seit Jahren in den Bereichen Grundbildung, Basisgesundheit, Familienplanung, Förderung erneuerbarer Energien und der Verbesserung der gesellschaftlichen Stellung von Frauen. Besonderes Augenmerk liegt auf den ländlichen Gebieten im Norden und auf der sozialen Situation von Frauen und Kindern. Auch mit diesen laufenden Vorhaben will die GTZ längerfristig am Wiederaufbau nach dem Erdbeben mitwirken - vorrangig in den Bereichen Grundbildung und Gesundheitsversorgung.