Düsseldorf. - Das deutsche Entschuldungsbündnis erlassjahr.de hat am Mittwoch die Forderung der Kampagne "Debt20: Entwicklung braucht Entschuldung – jetzt!" an Thomas Silberhorn, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, übergeben. Die Organisation fordert, dass die Bundesregierung ihre G20-Präsidentschaft im nächsten Jahr dazu nutzt, ein faires Verfahren für die Lösung von Schuldenkrisen auf den Weg zu bringen.
Unterstützt wird die Kampagne von 185 Organisationen, darunter Eine-Welt-Landesnetzwerke, Diözesen, Landeskirchen, Weltläden und Kirchengemeinden. Sie alle fordern die Bundesregierung auf, die drohenden neuen Schuldenkrisen auf die Agenda des G20-Gipfels im Juli 2017 in Hamburg zu setzen.
Cornelia Füllkrug-Weitzel von Brot für die Welt, einer der größten Mitträgerorganisationen im Bündnis erlassjahr.de, sprach bei der Übergabe für die Unterstützer der Kampagne Debt20: "Wir werden nicht tatenlos zusehen, wie sich die Geschichte wiederholt und erneut Millionen von Menschen die Chance auf ein Leben in Würde genommen wird."
Im Mittelpunkt der Kampagne stehen die Stimmen der Debt20, zwanzig Menschen aus kritisch verschuldeten Ländern. Stellvertretend für diese Gruppe erläuterte Geoffrey Chongo, Schuldenexperte vom Jesuit Centre for Theological Reflection in Lusaka, die Situation in Sambia: "Die Schulden Sambias sind seit 2011 von knapp 2 Milliarden US-Dollar auf fast 10 Milliarden US-Dollar gestiegen. Wenn die finanziellen Ressourcen in den Schuldendienst fließen, fällt es dem Staat schwer, soziale Dienstleistungen wie Gesundheit, Bildung und Wasser bereitzustellen. Am meisten unter diesen Sparmaßnahmen leiden Frauen und Kinder, die Verwundbarsten in der Bevölkerung."
Deutschland übernimmt die Präsidentschaft der G20 am 1. Dezember 2016.
Quelle: erlassjahr.de