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Berlin. - Zum Internationalen Tag der Menschenrechte hat urgewald die deutsche Version der Multimedia-Slideshow "Walking The Line" veröffentlicht. Sie zeigt die Folgen der Mega-Pipeline "Southern Gas Corridor", die Europa mit Gas aus Aserbaidschan versorgen soll und derzeit gebaut wird. Als Hauptargument für die 3.500 Kilometer lange Pipeline führt die EU an, dass sie sich unabhängiger von russischem Gas machen will. Gleichzeitig nehme die EU massive Menschenrechtsverletzungen, Landrechtskonflikte und Klimaschäden in Kauf.

Sie lässt sich mit dem berüchtigten Alijew-Regime in Aserbaidschan ein, das für brutale Unterdrückung und Inhaftierung von Regimegegnern steht. Seine Macht speist es aus den Gasquellen, die auch die EU versorgen sollen. "Walking The Line" erzählt die Geschichten von Betroffenen in Aserbaidschan und anderen Ländern.

Die Pipeline soll etwa 45 Mrd. US-Dollar kosten und die Betreiber setzen auf massive staatliche Unterstützung, um das Projekt zu finanzieren. Für die Erweiterung des Shah-Deniz Gasfeldes, das die Pipeline speisen soll, hat die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) bereits im Juli 2015 einen Kredit über 500 Millionen Euro vergeben. Am Mittwoch hat auch die Asiatische Entwicklungsbank (ADB) eine Milliarde US-Dollar für Shah-Deniz bewilligt. Für den Pipeline-Bau wurden neben ADB und EBRD auch Weltbank, Europäische Investitionsbank (EIB) und die neue Asiatische Infrastruktur Investitionsbank (AIIB) für Finanzierungen in Milliardenhöhe angefragt. In all diesen Banken sitzt Deutschland als Anteilseigner bei Kreditentscheidungen mit am Tisch.

"Walking The Line" zeigt außerdem: Das Milliardenprojekt wäre offenbar gar nicht notwendig, da der EU-Gasbedarf in vergangenen Jahren konstant abgenommen hat.

=> Walking the Line

Quelle: urgewald.org


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