venro 200Berlin. - Der Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO) hat seine Forderungen zur Bundestagswahl 2017 veröffentlicht. Zur Lösung globaler Krisen, aber auch zum Abbau sozialer Ungleichheit in Deutschland und weltweit, müsse die künftige Bundesregierung die Agenda 2030 mit ihren 17 nachhaltigen Entwicklungszielen zum Leitbild und Leitfaden ihrer Politik machen, so VENRO.

"Die künftige Bundesregierung muss ihre Politik sozial gerechter ausrichten und die Umwelt besser schützen. Grundlegendes Ziel sollte der Abbau von Armut und sozialer Ungleichheit sein, und zwar in Deutschland genauso wie weltweit", erklärte Bernd Bornhorst, Vorstandsvorsitzender von VENRO. "Deutschland muss die globalen Belastungen durch unsere Wirtschaftspolitik und unser Konsumverhalten verringern. Gleichzeitig müssen wir andere Länder in einer nachhaltigen Entwicklung unterstützen."

In erster Linie muss die nächste Bundesregierung aus der Sicht von VENRO die Agenda 2030 und das Pariser Klimaabkommen umsetzen. "Was die Agenda 2030 betrifft, ist Deutschland in vielen Politikfeldern ein Entwicklungsland. Deshalb müssen die globalen Nachhaltigkeitsziele den Rahmen für die Politik der Regierung bilden", sagte Klaus Seitz, stellvertretender Vorstandsvorsitzender von VENRO. "Dafür ist ein Klimagesetz notwendig, das unter anderem den Ausstieg aus fossilen Energieträgern festschreibt."

Die Bundesregierung sollte zudem endlich ihre Zusage einhalten und 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens in Entwicklungszusammenarbeit investieren. "Es ist positiv, dass die Mittel für Entwicklungszusammenarbeit im Haushalt 2018 leicht steigen sollen. Angesichts der dramatischen Weltlage ist das aber zu wenig. Hier geht es um politische Glaubwürdigkeit. Es ist ein Skandal, dass zwei Prozent für Rüstung ausgegeben werden sollen, aber keine 0,7 Prozent für die Entwicklungshilfe in der Staatskasse sind. Das Geld ist in der Entwicklungszusammenarbeit wesentlich besser angelegt. Mehr Sicherheit gibt es durch den Ausbau von ziviler Konfliktlösung und Krisenprävention, nicht durch mehr Militär", so Bornhorst.

Deutschland brauche zudem eine menschenwürdige Flüchtlings- und Migrationspolitik. "Es gibt das Recht zu bleiben, aber auch das Recht zu gehen – und zwar hier wie dort. Deshalb brauchen wir ein Einwanderungsgesetz", betonte Bornhorst. "Entwicklungsgelder dürfen deshalb nicht dazu missbraucht werden, Migrantinnen und Migranten oder Menschen auf der Flucht zurückzuhalten. Die globalen Krisen unserer Zeit können nicht durch Abschottung angegangen werden, sondern nur durch eine gerechte Gestaltung der Globalisierung."

=> VENRO-Positionspapier "Für Weltoffenheit, Solidarität und Gerechtigkeit!" zur Bundestagswahl 2017

Quelle: www.venro.org 


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