venro 200Berlin. - Vor dem am Dienstag beginnenden 5. Gipfel der Afrikanischen Union und der EU hat der Dachverband für Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO) einen Neustart gefordert. Bundeskanzlerin Angela Merkel müsse ihre Ankündigung, den Handel zwischen Afrika und Europa auf eine gerechte Basis stellen zu wollen, wahr machen, erklärte VENRO.

"Wir erwarten von der Bundesregierung, die europäische Investitionsoffensive so zu lenken, dass vor allem kleine und mittlere afrikanische Unternehmen mehr Jobangebote generieren können", sagte Bernd Bornhorst, Vorstandsvorsitzender von VENRO.

Ein Kernthema des Gipfels wird die Europäische Investitionsoffensive sein. Der Europäische Fonds für nachhaltige Entwicklung soll mit 4,1 Milliarden Euro Privatinvestitionen in Höhe von 44 Milliarden Euro unterstützen. Diese werden sich auf Infrastruktur- und Energieprojekte in reformbereiten Ländern konzentrieren.

"Kleine und mittlere Unternehmen und der informelle Sektor sind der Motor für Beschäftigung. Mit Hilfe erschwinglicher Kredite und verbesserten Zugängen zu Märkten könnten sie Millionen von Arbeitsplätzen schaffen", so Bornhorst.  "Dieser Gipfel muss ein Neustart sein und dafür sorgen, dass die Jugend Afrikas eine Perspektive bekommt."

VENRO erwartet von der Bundesregierung, sich auch für mehr Investitionen in die Aus- und Weiterbildung einzusetzen. Zehn bis zwölf Millionen junge Afrikaner kommen jedes Jahr neu auf den Arbeitsmarkt, es entstehen aber nur 3.5 Millionen zusätzliche Jobs im Jahr. 

"Machen wir uns nichts vor: Die Probleme Afrikas sind auch die Verantwortung Europas. Wir lösen sie nicht durch hochgezogene Mauern", sagte Bernd Bornhorst. "Afrika braucht gerechte Handelsbedingungen. Es muss Schluss sein mit billigen Agrarprodukten aus der EU. Sie vernichten lokale Märkte in Afrika, zerstören Einkommensmöglichkeiten und treiben Kleinbauern in Armut oder in die Migration."

Quelle: www.venro.org 


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