Berlin. - Elf Mitglieder des Deutschen Bundestages unterstützen das Deutsche Netzwerk gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten (DNTDs). Dazu haben sie sich in einem Parlamentarischen Beirat gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten zur Stärkung der Gesundheitssysteme zusammengefunden. Das hat das DNTDs jetzt in Berlin berichtet.
"Allen Parlamentarierinnen und Parlamentariern, die sich hier zusammengeschlossen haben, ist die Bedeutung des gemeinsamen Engagements gegen die wichtigsten Infektionskrankheiten bewusst", sagte Georg Kippels, Vorsitzender des Parlamentarischen Beirats. "1,5 Milliarden Menschen sind weltweit davon betroffen. Das sind in der Regel die Ärmsten der Armen, die weder über ausreichenden Zugang zu Nahrung, Trinkwasser oder Gesundheitsleistungen verfügen. Wir wollen gemeinsam mit dem Deutschen Netzwerk, diesen Menschen hier in Deutschland eine Stimme geben."
"Will die Weltgemeinschaft die Nachhaltigen Entwicklungsziele der Agenda 2030 erreichen, müssen diese Menschen Zugang zu Medikamenten und Behandlung, aber auch zu präventiven Maßnahmen erhalten", betonte Heike Baehrens, stellvertretende Vorsitzende des Parlamentarischen Beirats. "Deshalb hat der Parlamentarische Beirat neben der Bekämpfung der vernachlässigten Tropenkrankheiten auch den Aspekt der Stärkung der Gesundheitssysteme in den Fokus genommen. Wenn viele Menschen an vernachlässigten Tropenkrankheiten (NTDs) leiden, ist das ein Indiz dafür, dass dort keine oder unzureichende Gesundheitssysteme vorhanden sind."
Eine der ersten Aktivitäten des Parlamentarischen Beirats gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten zur Stärkung der Gesundheitssysteme wird der persönliche Austausch mit Abgeordneten des Britischen Parlaments sein. Auch dort haben sich Parlamentarierinnen und Parlamentarier zu einer Gruppe formiert, um vernachlässigte Tropenkrankheiten zu bekämpfen.
Im Koalitionsvertrag hat die Bundesregierung mehr Mittel für die Entwicklungszusammenarbeit in Aussicht gestellt. Dies ist verbunden mit einem Maßnahmenpaket zur Schaffung von mehr Zukunftsperspektiven vor Ort, der Bekämpfung von Fluchtursachen, der Unterstützung eines fairen Handels und weiteren Maßnahmen. Der Gesundheitsstatus der Bevölkerung, gerade in marginalisierten Regionen im globalen Süden, sollte als wichtige Grundlage für den Erfolg darauf aufbauender Bildungs- und wirtschaftspolitischen Maßnahmen erkannt und bei der Planung angemessen berücksichtigt werden.
Auch sollen laut Koalitionsvertrag mehr Investitionsmittel für die öffentliche Forschung bereitgestellt werden. Diese kommen insbesondere dem Kampf gegen vernachlässigte und armutsbedingte Krankheiten zugute. Es stellt sich aber die Frage, ob dies ausreicht, um neue Medikamente, Impfstoffe und Diagnostika zu entwickeln oder ob es zusätzlich einer gemeinsamen Anstrengung aller Beteiligten in der Arzneimittel- und Impfstoffentwicklung bedarf. "Es wird eine gemeinsame Aufgabe des DNTDs und des Beirats sein, die Zusagen der Bundesregierung und deren Einhaltung kritisch zu begleiten", sagt Prof. Achim Hörauf, Sprecher des DNTDs.
Mitglieder im Parlamentarischer Beirat gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten zur Stärkung der Gesundheitssysteme sind derzeit:
Dr. Georg Kippels, (CDU/CSU), Vorsitzender
Heike Baehrens (SPD), stellvertretende Vorsitzende
Stephan Albani, (CDU/CSU), Carl-Julius Cronenberg (FDP), Dr. Karamba Diaby,(SPD), Dr. Christoph Hoffmann (FDP), Volkmar Klein (CDU/CSU), René Roespel (SPD), Kordula Schulz-Asche (Bündnis 90/Die Grünen), Dr. Andrew Ullmann (FDP), Ottmar von Holtz (Bündnis 90/Die Grünen).
Quelle: www.dntds.de