Berlin (epo). - Der deutsche Bundespräsident Horst Köhler ist erneut zu einer Afrikareise aufgebrochen. Köhler hatte bei seinem Amtsantritt erklärt, er wolle die Beziehungen zu Afrika zu einem seiner Arbeitsschwerpunkte machen. Vom 2.-13. April besucht er Mosambik, Madagaskar und Botswana. Köhler hatte die Initiative "Partnerschaft mit Afrika" gegründet und auf seiner ersten größeren Auslandsreise als Bundespräsident vor eineinhalb Jahren Westafrika besucht.
Der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" sagte Köhler jetzt vor seiner zweiten Afrikareise, für einen Afrika-Schwerpunkt seiner Amtszeit sprächen sowohl moralische als auch rationale Gründe. "Es geht um so etwas wie ein Weltethos. Was für Menschen sind wir, wenn uns die Not der Menschen im Süden unberührt lässt? Wenn wir uns davor drücken, unsere Ressourcen und unser Wissen auch für die einzusetzen, die von Krankheit und Hunger, von Rechtlosigkeit und Willkür bedrängt werden, dann stimmt in meinen Augen etwas nicht mit unserem Menschenbild."
Als Ökonom denke er aber auch pragmatisch, so Köhler. "Wir können es uns nicht leisten, einen ganzen Kontinent zu verlieren. Wir im Norden brauchen Afrika. So wie Afrika uns braucht. Eine Krankheit wie Aids kennt in der globalisierten Welt keine Grenzen, Umweltprobleme, Terrorismus, Migration auch nicht. Wir erleben doch: Versäumnisse in Afrika holen uns irgendwann im Norden wieder ein. Deshalb ist es für uns so wichtig, zu einer guten Entwicklung in Afrika beizutragen. Ich will auch dabei helfen, dass auf beiden Seiten das Verständnis füreinander wächst. Und das Bewusstsein dafür, dass wir aufeinander angewiesen sind."