Bochum. - Das Mekongdelta in Vietnam ist eine der vom Klimawandel am meisten betroffenen Regionen: Der Anstieg des Meereswassers, die Versalzung, ungereinigte Abwässer und die Übernutzung des Grundwassers gefährden die Lebensbedingungen von 17,5 Millionen Menschen. Strategien, das Wasser nachhaltig zu nutzen und mit den Folgen des Klimawandels besser zu leben, sind das Ziel des Projekts Viwat-Mekong-Planning der Ruhr-Universität Bochum (RUB).
Das ursprünglich sumpfige Mekongdelta wird seit über 100 Jahren durch zahlreiche Kanäle, Schleusen und Deiche entwässert und hat sich zu einem äußerst produktiven Reisanbaugebiet mit bis zu drei jährlichen Reisernten entwickelt. Hinzu kommen Aquakulturen für Shrimps und Fisch sowie Industrie für die Weiterverarbeitung landwirtschaftlicher Produkte.
"Verstärkt durch den Klimawandel und die grenzübergreifende Konkurrenz um das Mekongwasser kommt es neuerdings zu gravierenden Nutzungskonflikten und Problemen vor allem für die Landwirtschaft", sagt Prof. Dr. Harro Stolpe, Inhaber des Lehrstuhls Umwelttechnik und Ökologie im Bauwesen der Ruhr-Universität Bochum. Der Reisanbau werde dadurch erheblich beeinträchtigt, dass immer mehr kommunale und industrielle Abwässer in die Oberflächengewässer eingeleitet werden und immer mehr Salzwasser eindringt.
Das Projekt Viwat-Mekong-Planning soll helfen, Strategien für eine möglichst nachhaltige Wasser- und Landnutzung zu entwickeln. Die Forscherinnen und Forscher wollen dazu Nutzungskonflikte und Probleme ebenso aufzeigen wie mögliche Lösungen. "Ergebnis wird ein Beitrag zu einem zukunftsweisenden Regionalplan für das Mekongdelta sein", stellt Harro Stolpe in Aussicht. Sein Lehrstuhl ist seit fast 20 Jahren in Vietnam tätig und kooperiert dort mit dem Wissenschaftsministerium, dem Planungsministerium, dem Umweltministerium und wasserwirtschaftlichen Forschungsinstituten.
Quelle: www.rub.de