oxfamBerlin. - Der diesjährige "Globale Bericht über Nahrungsmittelkrisen" des Informationsnetzwerks Ernährungssicherung zeigt, dass 2018 mehr als 113 Millionen Menschen in 53 Ländern akut an Hunger litten und auf Hilfen zur Ernährungs- und Existenzsicherung angewiesen waren. Der Bericht wurde am Dienstag von der Europäischen Union, der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) und vom Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen vorgestellt. Die Entwicklungsorganisation Oxfam kritisiert, dass die Politik vor allem Kleinbauern in armen Ländern vernachlässigt.

"Der diesjährige 'Globale Bericht über Nahrungsmittelkrisen' prognostiziert, dass Konflikte und Instabilität weiterhin Unterernährung verstärken und Ernährungssicherheit verhindern werden", erklärte Oxfams Agrarexpertin Marita Wiggerthale. "Förderprogramme und Politik vernachlässigen ausgerechnet die Menschen, die am stärksten von Nahrungsmittelkrisen betroffen und chronisch unterernährt sind: Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in armen Ländern."

Frauen tragen die Hauptlast, wenn es um die Ernährung der Familie geht, betonte Oxfam. Wer Nahrungsmittelkrisen verhindern wolle, müsse daher ihre politischen Ursachen bekämpfen und eine soziale und ökologische Neuorientierung in der Landwirtschaft vorantreiben. Die Landwirtschaft und der ländliche Raum seien die entscheidende Absicherung für von Nahrungsmittelkrisen betroffene Menschen.

"Die Bundesregierung muss außerdem konsequent die menschenrechtlichen Risiken ihrer Handels- und Klimapolitik sowie ihrer Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft in der Entwicklungspolitik prüfen", sagte Wiggerthale. "Kleinbäuerliche Produzenten in armen Ländern werden vom Markt gedrängt und ihre Lebensgrundlagen bedroht. Diese Entwicklung wird durch die Klimakrise verstärkt. Ernte- und Einkommensverluste von kleinbäuerlichen Betrieben in armen Ländern sind die Folge. Die Bundesregierung muss alles daran setzen, diese Entwicklung aufzuhalten. Ein menschenrechtsbasierter Ansatz ist der einzige Schlüssel zur Hungerbekämpfung und zur Vermeidung von Nahrungsmittelkrisen."

Quelle: www.oxfam.de 


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