Berlin. - Ohne das Vertrauen der Bevölkerung in die Arbeit von Hilfsorganisationen kann der Kampf gegen Ebola nicht gewonnen werden. Zudem sind die Organisationen häufig Ziel gewalttätiger Angriffe, was die Arbeit zusätzlich erschwert. Darauf hat die Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam in Reaktion auf den 2000. Fall von Ebola in der Demokratischen Republik Kongo hingewiesen.
Es sei offensichtlich, dass die derzeitigen Maßnahmen zur Bekämpfung von Ebola nicht funktionieren, erklärte Corinne N'Daw, Oxfams Landesdirektorin in der Demokratischen Republik Kongo: "Egal wie effektiv eine Behandlung ist – wenn Menschen dieser nicht vertrauen oder sie nicht verstehen, werden sie sie nicht anwenden. Unsere Teams treffen immer noch täglich Menschen, die nicht glauben können, dass Ebola wirklich real ist. Während wir daran arbeiten, diese Menschen vom Gegenteil zu überzeugen, bleiben viele Fälle unbemerkt, weil kranke Menschen einer Behandlung aus dem Weg gehen. Dieser Mangel an Vertrauen macht es unmöglich, die Übertragungskette zu durchbrechen."
Zudem hätten die vielen gewalttätigen Angriffe in den letzten Monaten die meisten Hilfsorganisationen, einschließlich Oxfam, mehrfach dazu veranlasst, ihre Aktivitäten einzustellen, berichtete Corinne N'Daw. Dadurch hätten weniger Menschen geimpft, Häuser dekontaminiert oder sichere Bestattungen durchgeführt werden können, was zu den 2.000 Ebola-Fällen geführt habe.
"Darüber hinaus befürchten wir, dass in den nächsten Wochen ein neuer Höchstwert erreicht werden könnte", sagte N'Daw. "Da die UN ihre Ebola-Bekämpfung verstärkt hat und mehr humanitäre Hilfe leisten will, besteht die Möglichkeit, sich nun noch mehr auf den Aufbau des so wichtigen Vertrauens der Gemeinschaften zu konzentrieren. Denn ohne dieses Vertrauen können wir den Kampf gegen Ebola nicht gewinnen."
Quelle: www.oxfam.de