uno fluechtlingshilfeBonn. - Anlässlich des Weltflüchtlingstages (20. Juni) hat die UNO-Flüchtlingshilfe, der nationale Partner des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR), zusammen mit der Agentur pollytix strategic research GmbH eine Stichproben-Umfrage im deutschen Mittelstand zum Thema "Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen" durchgeführt. Das Fazit ist sehr positiv. Fast alle Unternehmen machen gute bis sehr gute Erfahrungen mit Geflüchteten als ArbeitnehmerInnen und haben gleichzeitig zwei klare Wünsche an die Politik: verfügbare und berufsbegleitende Sprachkurse, damit Deutschkenntnisse kein Mangel mehr sind, sowie Rechtssicherheit, um etwa Abschiebungen während einer Beschäftigung zu verhindern.

Aus Sicht der UNO-Flüchtlingshilfe ist das Fazit der Umfrage ein wichtiges Signal. Denn während sich die öffentliche Diskussion um Flucht und Integration drastisch zuspitzt, ist es umso wichtiger, die Erfolge und die Chancen zu betonen.

"Weltweit sind weit über 68 Millionen Menschen auf der Flucht, Tendenz steigend. Diese Menschen wünschen sich vor allem ein Leben in Sicherheit und Frieden. So auch die Menschen, die in Deutschland Schutz gefunden haben. Ihnen nicht nur Sicherheit zu bieten, sondern auch eine Perspektive in unserer Gesellschaft, ist die gemeinsame Aufgabe. Und gerade der Mittelstand kann ein entscheidender Motor für Integration sein und Vorbild für andere Akteure der Zivilgesellschaft", erklärte Peter Ruhenstroth-Bauer, Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe.

Die Stichproben-Umfrage ist nicht repräsentativ. Befragt wurden 93 Mittelständler, von denen 69 aktuell Flüchtlinge beschäftigen. Fast alle Unternehmen haben gute bis sehr gute Erfahrungen gemacht, lediglich sechs Unternehmen berichten von negativen Erlebnissen.

Fast die Hälfte der Unternehmen sieht mangelnde Deutschkenntnisse als größtes Hindernis bei der Einstellung von Flüchtlingen. Jedes sechste Unternehmen nennt aber auch Unklarheiten bezüglich der Aufenthaltsdauer und -berechtigung oder dem allgemeinen rechtlichen Rahmen als größte Sorge. Rund jedes fünfte befragte Unternehmen verweist zudem darauf, dass eine Stärkung der Rechtssicherheit für Unternehmen und Flüchtlinge notwendig ist, um etwa Abschiebungen während eines Praktikums, einer Ausbildung oder gar einer Beschäftigung zu verhindern.

"Unternehmen wollen Verantwortung übernehmen und belegen das auch durch ein hohes Eigenengagement in der Integration von Flüchtlingen in ihre Unternehmen", sagte Ruhenstroth-Bauer. "So stellen viele Unternehmen Geflüchtete als Auszubildende ein: schaffen also für die jungen Menschen eine Perspektive. Unsere Stichprobe zeigt, dass die Unternehmen mit diesen Entscheidungen sehr zufrieden sind."

Quelle: www.uno-fluechtlingshilfe.de 


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