Berlin. - Im Vorfeld des G7-Gipfels in Biarritz hat der Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO) an die teilnehmenden Staats- und Regierungschefs appelliert, den Entwicklungsländern mehr Rechte zur Besteuerung von internationalen Unternehmen einzuräumen. Eine global gerechte Steuerpolitik sei für die Menschen in den Ländern des Südens besonders wichtig.
Die französische Präsidentschaft habe aus gutem Grund die Bekämpfung von Ungleichheit zum Kernthema des diesjährigen Gipfeltreffens gemacht, erklärte VENRO. Die soziale und wirtschaftliche Ungleichheit wachse innerhalb der Staaten bedrohlich an. Zahlreiche Entwicklungsländer steckten in einer tiefen Schuldenkrise und vielerorts fehle das Geld für dringende Investitionen in Bildung und Gesundheit.
"Der effektivste Hebel, um Armut und Ungleichheit zu reduzieren, ist eine global gerechte Steuerpolitik", sagte Bernd Bornhorst, Vorstandsvorsitzender von VENRO. "Steuerdumping trifft die ärmsten Menschen am härtesten und am Ende verlieren alle." Von Bundeskanzlerin Angela Merkel erwartet er, dass sie beim G7-Treffen die Forderung nach einer globalen Mindeststeuer für Unternehmen offensiv vertritt.
"Weiterhin gilt es, den Regierungen im globalen Süden endlich mehr Möglichkeiten zur Besteuerung von internationalen Unternehmen einzuräumen", mahnte Bornhorst. "Unternehmen müssen dort, wo sie ihre Gewinne erwirtschaften, besteuert werden können. Die notwendigen Reformen dafür sind auf Augenhöhe mit den Entwicklungsländern auszuhandeln."
Quelle: www.venro.org