Berlin. - Die internationale Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam hat vor einer weiteren Ausbreitung von Ebola in der Demokratischen Republik Kongo gewarnt. In der vergangenen Woche seien dort erstmals 3.000 Fälle gezählt worden, fast 2.000 Menschen seien durch die Epidemie bereits zu Tode gekommen. Um neue Infektionen zu verhindern, sei Aufklärungsarbeit von entscheidender Bedeutung.
"Große Sorge bereitet uns, dass das Standardprocedere zur Identifizierung von Ebola-Infektionen mithilfe von Thermometern nicht zu funktionieren scheint", erklärte Oxfams Landesdirektorin in der DR Kongo, Corinne N'Daw. "In mehreren jüngst bestätigten Fällen waren die Betroffenen an Kontrollposten überprüft worden, ohne dass eine Infektion festgestellt worden ist. Es ist entscheidend, dass die lokalen Mitarbeiter der Gesundheitsdienste, die an vorderster Stelle tätig sind, bessere Trainings und Ausrüstung erhalten."
Oxfam ist auch besorgt darüber, dass es in den vergangenen Wochen neue Fälle in zwei bislang nicht betroffenen Gegenden gab. Infolgedessen konzentriere sich der Einsatz auf die Suche nach weiteren Fällen, was zulasten der langfristig angelegten Aufklärungsarbeit mit den Gemeinden gehe. Doch diese sei entscheidend, um Ebola zu dauerhaft zu besiegen.
"Präventive Arbeit kostet Zeit und Ressourcen, doch aus unserer Erfahrung wissen wir, dass sie wirkt", sagte Corinne N'Daw. "Wenn man sich anschaut, wie der Virus sich zuletzt verbreitet hat, sind wir gut beraten, mit Aufklärungsarbeit nicht zu warten bis eine Gegend von Ebola tatsächlich betroffen ist."
Oxfam leistet im Rahmen seiner Arbeit zur Bekämpfung des Ebola-Virus einen wichtigen Beitrag zur Wasserversorgung und verbessert die sanitäre Infrastruktur der Gesundheitszentren. Um dem aktuellen Ebola-Ausbruch im Osten des Landes zu begegnen, wurden Anlagen zur Wassergewinnung und -Aufbereitung, Notfalllatrinen, Duschen, Handwaschstationen und Müllverbrennungsanlagen errichtet. Zudem führen von Oxfam ausgebildete Gemeindemitglieder Aufklärungskampagnen zu den Übertragungsformen des Ebola-Virus durch.
Die Erfahrung mit früheren Ebola-Ausbrüchen lehrt laut Oxfam, dass es für die Eindämmung des Virus entscheidend ist, mit den Gemeinden zusammen zu arbeiten: durch den Einsatz von lokalem Gesundheitspersonal, die Kooperation mit Gemeindeführern, die die lokale Sprache sprechen, durch den Umgang von Gemeinden als gleichberechtigte Partner sowie die Anerkennung ihrer Fähigkeiten und Erfahrungen.
Quelle: www.oxfam.de