Aachen. - Angesichts der humanitären Krise und der hohen Zahl von Menschen, die aufgrund des türkischen Angriffs auf die kurdische Region in Nordsyrien in andere Gebiete Syriens und den Nordirak flüchten, verstärkt MISEREOR erneut seine Hilfe in der Region. Zur Unterstützung der Menschen in Syrien solle eine Soforthilfe in Höhe von 50.000 Euro bereitgestellt werden, teilte das katholische Hilfswerk mit.
Trotz der verlängerten Feuerpause hält die Not der Zivilbevölkerung in Nordsyrien und im Nordirak an. "Hilfe wird dringend gebraucht. Die Lage der Menschen in und außerhalb der Flüchtlingscamps im Nordirak, besonders der Neuankömmlinge, ist verzweifelt", berichtete MISEREOR-Mitarbeiterin Astrid Meyer, die sich auf dem Rückweg aus dem Nordirak befindet, wo sie gemeinsam mit MISEREOR-Partnern Möglichkeiten der Hilfe sondiert hat. "Viele der Geflüchteten sind zum wiederholten Male vertrieben worden und psychisch und physisch am Ende." Einige hätten von hohen Summen berichtet, die sie aufbringen mussten, um von Schmugglern an die irakische Grenze gebracht zu werden. "Bereits verarmte Familien stehen nun auch noch unter dem weiteren Druck hoher Verschuldung."
MISEREOR-Partnerorganisationen in Syrien und dem Nordirak bereiten sich auf einen massiv zunehmenden Hilfsbedarf in ihren Projekten vor: So wird etwa die Jiyan Foundation, ein langjähriger Projektpartner von MISEREOR im Nordirak, seine medizinische Grundversorgung verstärken und darüber hinaus in und außerhalb der Flüchtlingscamps intensiv psychologische Hilfe leisten. Dazu stehen die Teams im engen Kontakt mit den Camp-Leitungen.
Während im Nordirak die internationale Hilfe anlaufe, so Meyer, sei die Situation auf syrischer Seite dramatisch, auch weil internationale Organisationen angesichts der akuten Bedrohung ihr Personal abziehen würden. Lokale Organisationen versuchen nach Kräften zu helfen, stoßen aber an Grenzen. Die Misereor-Partnerorganisationen sondieren daher derzeit die Lage nach einer möglichen Hilfe auch in Syrien, die MISEREOR mit zunächst 50.000 EUR als Soforthilfe unterstützen wird.
MISEREOR unterstützt seit Beginn des Krieges 2011 in Syrien und den Nachbarländern einheimische syrische, irakische und libanesische Partnerorganisationen, um den Opfern des Krieges beizustehen.
Quelle: www.misereor.de