cbmBensheim. - Weltweit sind mehr als 1,5 Milliarden Menschen von den sogenannten vernachlässigten Tropenkrankheiten (Neglected Tropical Diseases, kurz NTDs) betroffen. Die meisten dieser Menschen leben von weniger als einem US-Dollar pro Tag. Sie alle brauchen Medikamente und ärztliche Behandlung. Zum Welttag gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten (30. Januar) erinnert die Christoffel-Blindenmission (CBM) an diese vergessenen Infektionen und die Betroffenen.

"Vergessen werden zum einen die Krankheiten, weil sie schlichtweg bei uns kaum vorkommen", sagte CBM-Vorstand Rainer Brockhaus. "Dengue-Fieber zählt dabei noch zu den bekannteren. Andere wie Trachom oder Flussblindheit hingegen finden wenig Beachtung. Trotzdem sind sie ein großes Problem in Entwicklungsländern. Um das zu ändern, weiten wir unseren Kampf gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten aus."

Die Infektionen werden häufig durch Armut verursacht. Sie sind deshalb die Krankheiten vernachlässigter Menschen, die oft ohne Wasser und sanitäre Anlagen leben, so die CBM. Viele können sich keine medizinische Versorgung leisten und wissen nicht, was ihr Leiden auslöst. Gleichzeitig gibt es auch nur wenige Gelder, um neue Medikamente zu entwickeln oder Betroffene zu behandeln.

Die CBM kämpft seit Jahren aktiv gegen NTDs – in neun Ländern hilft sie mit vielfältigen, umfangreichen Programmen: Fast 30 Millionen Menschen erhielten 2018 in CBM-Projekten Medikamente zur Vorbeugung und Heilung von Trachom und Flussblindheit. Beide Krankheiten können unbehandelt die Betroffenen erblinden lassen. Insgesamt verteilte die CBM sogar Arznei an rund 49 Millionen Menschen, die von verschiedenen NTDs bedroht oder betroffen sind.

In der Demokratischen Republik Kongo etwa gehen von der CBM ausgebildete Ehrenamtliche auch in die entlegensten Winkel des Landes und verteilen die notwendigen Medikamente. Im Südsudan hat die CBM 2019 ihre Arbeit ausgeweitet und verteilt nun in insgesamt 18 Bezirken Medikamente gegen Flussblindheit – zwölf mehr als im Jahr zuvor.

"Bei den Medikamentenverteilungen ist aber noch lange nicht Schluss", erklärte Brockhaus. "Wir sorgen für bessere Hygienestandards, indem wir zum Beispiel in Äthiopien Brunnen und Toiletten bauen, um die Übertragung von Trachom einzudämmen. Außerdem bilden wir medizinisches Personal aus."

All das stärke gleichzeitig das Gesundheitssystem der betroffenen Länder. Nur so könne sich dauerhaft etwas verändern für die Menschen vor Ort. Im vergangenen Jahr hat die CBM die Bekämpfung von NTDs mit mehr als sechs Millionen Euro unterstützt.

Quelle: www.cbm.de 


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