bmz 100Berlin. - Zum Biodiversitätsgipfel der Vereinten Nationen am 30. September hat Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) die Gründung eines Internationalen Naturerbe Fonds angekündigt. Der Fonds soll nach den Worten Müllers öffentliche und private Beiträge sammeln und so eine nachhaltige Finanzierung für Naturschutzgebiete sicherstellen.

"Die biologische Vielfalt nimmt rasant und besorgniserregend ab. Pro Tag verschwinden bis zu 150 Pflanzen- und Tierarten von der Erde", sagte Müller. "Alle vier Sekunden wird weltweit Wald von der Fläche eines Fußballfeldes abgeholzt – auch für Soja oder Palmölplantagen. Je mehr die natürlichen Lebensräume schrumpfen, desto größer ist die Gefahr, dass Viren vom Tier auf den Menschen überspringen. Corona ist das jüngste Beispiel. Deswegen müssen wir viel entschlossener die natürlichen Lebensräume schützen. Der Staat kann diese Aufgabe aber nicht alleine leisten. Wir brauchen neue und innovative Finanzierungsansätze zum Schutz der Artenvielfalt. Der neue Naturerbe Fonds wird öffentliche und private Beiträge bündeln und so eine nachhaltige Finanzierung von Schutzgebieten in Entwicklungs- und Schwellenländern sichern. Das ist ein wichtiger Beitrag um die Ziele der Agenda 2030 zum Ausbau der Schutzgebiete zu erreichen."

An der Gründung des Naturerbe Fonds, die bis Ende des Jahres abgeschlossen sein soll, arbeitet das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) gemeinsam mit der Weltnaturschutzunion (IUCN), der UNESCO sowie mit deutschen und internationalen Naturschutzorganisationen wie dem WWF und der Frankfurter Zoologischen Gesellschaft. Innovativ werde der Fonds durch die Mischung von öffentlichen und privaten Mitteln und die langfristig angelegte Finanzierung der geförderten Naturschutzprojekte, so das BMZ.

Deutschland investiert jährlich eine halbe Milliarde Euro für den Erhalt der Biodiversität in Entwicklungs- und Schwellenländern. Damit unterstützt Deutschland 500 Schutzgebiete in Entwicklungs- und Schwellenländer mit einer Gesamtfläche viermal so groß wie Deutschland. Eines dieser Schutzgebiete ist das grenzüberschreitende Schutzgebiet KaZa in Angola, Botswana, Namibia, Sambia und Simbabwe, das größte seiner Art (Kavango-Zambesi Transfrontier Conservation Area). Die internationale Gemeinschaft strebt an, dass bis zum Jahr 2030 jeweils 30 Prozent der globalen Land- und Meeresflächen unter Schutz gestellt werden.

Weltweit sind eine von acht Million Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht. Ein Hauptgrund dafür ist der Verlust natürlicher Lebensräume, so das BMZ. Seit 1990 gingen 420 Millionen Hektar Waldfläche verloren, das entspricht fast der Fläche der EU.

Quelle: www.bmz.de 


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