Berlin. - Ärzte ohne Grenzen sieht sich gezwungen, die verbleibenden Teams aus Nordwest-Kamerun abzuziehen. Die Aktivitäten der Organisation in der Region waren vor fast acht Monaten von den Behörden suspendiert worden. Die Menschen in Nordwest-Kamerun sind seit Jahren von bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitskräften und Separatistengruppen betroffen.
"Wir können nicht länger in einer Region bleiben, in der wir den Menschen nicht helfen dürfen", sagte Emmanuel Lampaert, Projektleiter von Ärzte ohne Grenzen im zentralen Afrika. "Wir können unsere Teams leider nicht länger auf Standby halten. Darum sehen wir gerade keine andere Möglichkeit, als unsere Teams abzuziehen. Wir behalten ein kleines Büro mit zwei Mitarbeitenden in Bamenda, der Hauptstadt der Region, um den Dialog mit den Behörden fortzusetzen."
Ärzte ohne Grenzen hatte im Nordwesten Kameruns seit 2018 kostenfreie medizinische Versorgung angeboten und einen Rettungsdienst betrieben. Im Dezember 2020 suspendierten die Behörden der Region die Aktivitäten nach einer Reihe von Anschuldigungen, gemäß derer die Organistation lokale bewaffnete Gruppen unterstützt habe. Ärzte ohne Grenzen hat diese Anschuldigung stets zurückgewiesen. Trotz monatelanger Verhandlungen haben die Behörden bis heute nicht gestattet, dass Ärzte ohne Grenzen seine medizinischen Aktivitäten wieder aufnimmt.
Quelle: www.aerzte-ohne-grenzen.de