venro 200Berlin. - Anlässlich des G7-Gipfeltreffens vom 26. bis 28. Juni hat die als Civil7 organisierte internationale Zivilgesellschaft die Staats- und Regierungschefs dazu aufgerufen, nicht nur den aktuellen Krisen entschiedenen entgegenzuwirken, sondern die Weichen für einen grundlegenden gerechten Wandel zu stellen. Notwendig seien insbesondere langfristige Investitionen in die nachhaltige Umgestaltung der Ernährungssysteme in den Ländern des Südens, erklärte der Verband Entwicklungspolitik (VENRO).

"Bereits vor sieben Jahren verpflichtete sich die G7 in Elmau, 500 Millionen Menschen aus Hunger und Armut zu befreien. Heute nimmt die Ernährungsunsicherheit weltweit weiter zu und Millionen Menschen sind akut von Hungersnöten bedroht", sagte Mathias Mogge, Vorstandsvorsitzender von VENRO. "Die unmittelbare Versorgung dieser Menschen muss sichergestellt werden. Das von den G7-Entwicklungsminister_innen beschlossene Bündnis für globale Ernährungssicherheit ist dafür ein wichtiges Signal, die Maßnahmen und finanziellen Zusagen müssen aber konkreter werden. Wir brauchen darüber hinaus langfristige Investitionen in die nachhaltige Umgestaltung der Ernährungssysteme und den Aufbau von lokaler, widerstandsfähiger Lebensmittelproduktion in den Ländern des globalen Südens."

Patricia Miranda, Mitglied des Civil7 Steering Committee, warnte vor dem G7-Gipfel, die Anliegen der Länder des globalen Südens nicht aus den Augen zu verlieren. "Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine bestimmt die geopolitische Agenda. Entscheidend ist, dass die Staats- und Regierungschefs der G7 in Elmau Maßnahmen beschließen, um die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf die Inflation und Ernährungssicherheit insbesondere in den armen Ländern abzufedern. Andere entwicklungspolitische Themen dürfen nicht aus dem Fokus geraten."

Ganz zentral dafür sei die Transformation der Klima- und Wirtschaftspolitik der G7. "Das auf ungebremstem Wachstum und Naturverbrauch basierende Wirtschaftssystem, das von den G7 zentral mitgestaltet und erhalten wird, untergräbt direkt und indirekt die Lebensgrundlage von Milliarden Menschen. Hier brauchen wir einen grundlegenden Wandel", betonte Jürgen Maier, Geschäftsführer des Forums Umwelt und Entwicklung. "Um möglichst schnell einen 1,5-Grad-Pfad zu erreichen, sollte sich die G7 eindeutig zum Kohleausstieg bis 2030 bekennen. Neben Investitionen in den Klimaschutz sind Entwicklungsländer auf finanzielle Unterstützung bei der Anpassung an den Klimawandel sowie im Umgang mit Schäden und Verlusten angewiesen. Die reichen Staaten haben sich verpflichtet, die internationale Klimafinanzierung stark auszubauen. Dieses Versprechen muss endlich eingelöst werden."

Die Civil7 sind ein Zusammenschluss internationaler zivilgesellschaftlicher Organisationen und eine der Dialoggruppen unter der Deutschen G7-Präsidentschaften. VENRO und das Forum Umwelt & Entwicklung koordinieren den diesjährigen internationalen Civil7-Prozess. Das internationale Steuerungsgremium ist für die inhaltliche strategische Orientierung des C7-Prozesses verantwortlich.

Quelle: www.venro.org


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