Libreville. - Die deutsche Bundesregierung hat 45 Millionen Euro für den Erhalt des Kongowaldes zugesagt – einem der größten verbliebenen Kohlenstoffspeicher der Welt. Das gab Entwicklungs-Staatssekretär Jochen Flasbarth am Freitag bei der Generalversammlung der Kongobeckenwald-Partnerschaft in Libreville (Gabun) bekannt. Die Waldpartnerschaft feiert ihr 20-jähriges Jubiläum und hat den dauerhaften Schutz der weltweit einzigartigen Tropenwaldregion zum Ziel.
Die Region ist sowohl als CO2-Speicher als auch für die Artenvielfalt immens wichtig. Der Kongobeckenwald ist hinter dem Amazonas-Regenwald der zweitgrößte Tropenwald und die größte CO2-Senke der Erde. Deutschland hat aktuell den Vorsitz in der Partnerschaft inne.
"Der Kongowald ist der größte Tropenwald- CO2-Speicher der Erde, der derzeit noch mehr CO2 bindet als durch Abholzung freigesetzt wird", sagte Staatssekretär Flasbarth. "Angesichts weltweit dramatischer Umweltkrisen spendet dieser Wald Hoffnung, dass wir gemeinsam Fortschritte erreichen können. In 20 Jahren Kongobeckenwald-Partnerschaft sind Entwaldung und Bodendegradierung im Kongobeckenwald zurückgegangen. Mir ist bei unserem Engagement wichtig, dass auch die Menschen vom Schutz des Waldes profitieren: Waldschutz ist auch Armutsbekämpfung. Wir fördern nur Projekte, die Naturschutz, nachhaltige Nutzung und eine wirtschaftliche Grundlage für die lokale Bevölkerung zusammendenken."
Der Kongobeckenwald bildet mit ca. 200 Millionen Hektar Fläche die zweitgrößte Tropenwaldregion der Erde. Er beherbergt eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten, bildet einen gigantischen Kohlenstoffspeicher und reguliert den Wasserkreislauf der gesamten Region.
Mehr als 100 Millionen Menschen leben im und vom Kongowald. Der Erhalt und die Wiederherstellung der Natur können nur Hand in Hand mit den Menschen vor Ort funktionieren. Die indigene und lokale Bevölkerung ist im besonderen Maße von natürlichen Ressourcen und biologischer Vielfalt abhängig, nicht zuletzt für ihre Ernährungssicherung. Gleichzeitig trägt sie mit ihrem Wissen erheblich zum weltweiten Naturschutz bei. Die Sicherung ihrer Nutzungs- und Landrechte ist daher von großer Wichtigkeit, um den weltweiten Biodiversitätsverlust zu stoppen.
Die Kongobeckenwald-Partnerschaft ist ein 2002 gegründetes Netzwerk von derzeit 122 Partnern. Sie umfasst neben den 11 waldreichen Kongobecken-Anrainerstaaten zusätzlich Geberländer, internationale Organisationen, Forschungseinrichtungen, Akteure der Privatwirtschaft und zivilgesellschaftliche und indigene Organisationen. Ziel der Zusammenarbeit ist es, den nachhaltigen Schutz und die nachhaltige Nutzung von Waldressourcen im Kongobecken zu intensivieren und zu koordinieren.
Zusätzlich wurde 2015 unter deutscher Beteiligung ein Finanzierungsmechanismus, die Zentralafrikanische Waldinitiative (Central African Forest Initiative, CAFI) gegründet. CAFI setzt sich für ambitionierte, nationale Landnutzungsreformen ein und fördert Maßnahmen von nachhaltiger Forstwirtschaft und verbesserten landwirtschaftlichen Praktiken bis zu Reformen zur guten Regierungsführung.
Die internationale Gebergemeinschaft hatte für den Schutz des Kongobeckenwaldes auf der COP26 in Glasgow 1,5 Milliarden US-Dollar für 2021-2025 zugesagt. Ein Teil des deutschen Beitrags zu dieser Zusage wird über CAFI umgesetzt. Der deutsche Anteil bei CAFI erhöht sich jetzt um die Neuzusage von 45 Millionen Euro auf insgesamt 250 Millionen Euro.
Quelle: www.bmz.de