Berlin. - Anlässlich der Afrika-Reise von Bundeskanzler Olaf Scholz nach Äthiopien und Kenia hat die Entwicklungsorganisation ONE die Unterstützung des Kanzlers für die Forderung der Afrikanischen Union (AU) nach einem ständigen Sitz im Kreise der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) begrüßt. Dies sei "genau das, was wir brauchen, wenn wir davon sprechen, eine ‘Partnerschaft mit Afrika auf Augenhöhe’ voranzutreiben", sagte der Direktor von ONE, Stephan Exo-Kreischer.
"Afrika braucht mehr und bessere Repräsentation auf der internationalen Bühne", betonte Exo-Kreischer. "Wenn wir eine gerechtere Zukunft für alle wollen, dann muss Afrika definitiv mehr Gehör finden als bisher. Ein Platz am Tisch der G20 ist ein wichtiger Schritt für eine lauter wahrnehmbare Stimme Afrikas auf der Weltbühne. Das ist der Bedeutung des afrikanischen Kontinents angemessen und längst überfällig. Bravo, Herr Scholz!"
Allzu oft, wenn es darauf ankam, ein guter Partner zu sein, hätten die großen Industrienationen Afrika im Stich gelassen, kritisierte der Exo-Kreischer. In Afrika werde schon länger registriert, dass Europa gerne nach Partnerschaft rufe, wenn es um die eigenen Interessen geht. Das sei bei Migrationsfragen der Fall oder bei der Suche nach Alternativen zum russischen Gas. Bei den Themen Corona-Impfstoffe, bei der gegenwärtigen Hungerkrise, beim drohenden Staatsbankrott von über 20 afrikanischen Ländern oder bei der Klimakrise sei von Partnerschaft dagegen wenig zu spüren.
ONE fordert Bundeskanzler Olaf Scholz auf, die Hemmnisse der deutschen Wirtschaft abzubauen, mehr in Afrika zu investieren, insbesondere in beschäftigungsintensiven Sektoren wie der Landwirtschaft. Deutschland solle zudem sein Klimaversprechen an die ärmeren Länder einhalten und die afrikanischen Länder bei der Forderung nach Reformen der internationalen Finanzsysteme unterstützen.
Quelle: www.one.org