Berlin. - Vom 15.-19. Februar findet das 17. Weltsozialforum (WSF) in Nepal statt. Vertreter:innen von 1100 sozialen Bewegungen und NGOs aus der ganzen Welt treffen sich, um sich zu globalen Herausforderungen von Menschenrechten oder Klimagerechtigkeit bis hin zu Ernährung und Demokratisierung auszutauschen. Im Zentrum der Debatten werden die zunehmenden Beschränkungen für zivilgesellschaftliches Handeln in allen Teilen der Welt und das Erstarken autoritärer Regime stehen. 30.000 Teilnehmende werden erwartet.
Der besorgniserregende Trend des repressiven Umgangs mit zivilgesellschaftlichen Organisationen macht auch vor dem WSF nicht halt: Eigentlich sollte das WSF wie 2004 in Indien stattfinden, doch die zunehmenden Auflagen für die Arbeit von NGOs in Indien erschwerten die Organisation, sodass sich das Nachbarland Nepal als Austragungsort anbot. Das Land hatte in den vergangenen Jahren große demokratische Fortschritte gemacht. "Wir hoffen mit den Gästen aus allen Kontinenten unsere Erfahrungen der vergangenen Jahre teilen zu können. Nepal zeigt, wie fruchtbar es für alle Seiten ist, wenn Zivilgesellschaft Teil eines konstruktiven Dialogs auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen für alle Menschen ist“, so Netra Prasad Timsin von LDC Watch, einer nepalesischen Partnerorganisation von Brot für die Welt.
Für Brot für die Welt steht das Menschenrecht auf Nahrung im Mittelpunkt der Aktivitäten beim WSF. Vor genau 20 Jahren hat die Welternährungsorganisation FAO ihre "Leitlinien zum Menschenrecht auf angemessene Ernährung“ verabschiedet. Mit vielen Partnern sollen die Erfahrungen und Entwicklungen im weltweiten Kampf gegen den Hunger und die Beteiligung kleinbäuerlicher Produzent:innen ausgewertet werden. Auch hier ist Nepal – das immer wieder von schweren Naturkatastrophen getroffen wird – ein positives Beispiel. "Nachdem Nepal das ‚Recht auf Nahrung‘ in seine neue Verfassung aufgenommen hat, wurden zwischen Regierung und Zivilgesellschaft viele Vorhaben unternommen, damit sich die Ernährungssituation dauerhaft verbessert“, sagt Francisco Marí, Experte für Welternährung bei Brot für die Welt. "Wir und unsere Partner wollen von diesen Erfahrungen lernen, damit wir dem Ziel, den Hunger bis 2030 zu besiegen, endlich näher kommen. Das WSF könnte hierzu neue Impulse geben und konkrete Vorschläge erarbeiten.“
Das Weltsozialforum wurde 2001 als Gegenveranstaltung zu den Gipfeln der Welthandelsorganisation, dem Weltwirtschaftsforum in Davos und den Weltwirtschaftsgipfeln der G8-Staaten ins Leben gerufen. Die evangelische Entwicklungsorganisation Brot für die Welt ist Gründungsmitglied des Weltsozialforums.
Quelle: www.brot-fuer-die-welt.de