AUBanjul/Berlin (epo). - UN Generalsekretär Kofi Annan hat beim Gipfeltreffen der afrikanischen Staatschefs in Gambia weitere Schritte zur Gestaltung der Afikanischen Union angemahnt. Bei Entwicklung, Menschenrechten und regionaler Sicherheit seien zwar Fortschritte zu verzeichnen, es gebe aber noch "große Hürden zu überwinden", wenn ganz Afrika die Millenniums-Entwicklungsziele der  Vereinten Nationen erreiche wolle, sagte Annan am Samstag in der Haupstadt Banjul. Dennoch zeigten die Verbesserungen in vielen Bereichen, dass das weit verbreitete Bild Afrikas als "Kontinent der Armut" nicht zutreffe.

Im Vergleich zu einem Jahrzehnt zuvor habe sich die Zahl der bewaffneten Konflikte in Afrika drastisch verringert, sagte Annan. Die Afrikaner selbst nähmen sich zunehmend der Themen Frieden und Sicherheit an. Auch höhere Einschulungsraten, Fortschritte im Kampf gegen die AIDS-Pandemie, eine bessere Versorgung mit sauberem Trinkwasser und wirtschaftlichen Wachstumsraten von fünf und mehr Prozent pro Jahr in 27 Staaten trügen zu einem positiveren Bild Afrikas in der Weltgemeinschaft bei. Die Investitionen seien in den letzten Jahren um 200 Prozent gestiegen.

Zu einem uneingeschränkten Optimismus bestehe dennoch kein Anlass, mahnte Annan. Nach wie vor kosteten die Konflikte in der sudanesischen Provinz Darfur, in der Elfenbeinküste, in Somalia und Norduganda unschuldige Menschenleben und Ressourcen. Trotz demokratischer Wahlen würden in vielen Ländern Opposition und Pressefreiheit unterdrückt, herrsche Korruption im großen Maßstab.  In zu vielen Fällen nütze die Ausbeutung von Rohstoffen und natürlichen Ressourcen nur einer Minderheit.

Annan versprach, sich auch nach dem Ende seiner Amtszeit als Generalsekretär der Vereinten Nationen für die Integration und Entwicklung Afrikas einzusetzen. Die zweite und damit letzte Amtszeit des Ghanaers endet am 31. Dezember.

Die Präsidenten des Iran und Venezuelas nutzen in Banjul die Gelegenheit, ihre Solidarität mit den Sorgen und Nöten der Menschen in Afrika zu bekunden. Venezuelas Präsident Hugo Chavez unterstützte das umstrittene Atomprogramm des Iran und sagte, die venezolanische Nation sei "es müde, vom amerikanischen Empire ausgebeutet zu werden". Irans Präsident Mahmud Ahmadinejad beschuldigte den Westen, den Reichtum der armen Nationen zu plündern. "Sie denken, die Länder und  Nationen der Welt sollten ihre Sklaven sein", sagte Ahmadinedschad. Gambias Präsident Yahya A.J.J. Jammeh begrüßte die Teilnahme der beiden Staatschefs als "moralische Verstärkung".

Am Rande der Konferenz traf Annan mit Ahmadinejad zusammen. UN-Sprecher Stephane Dujarric sagte dazu, Annan habe dem iranischen Präsidenten erklärt, er begrüße die Verpflichtung des Iran, weiterhin auf Verhandlungen zur Lösung des Atomstreits zu setzen.

Von dem AU-Gipfel wurde eine klare Botschaft an den Sudan erwartet, den Einsatz von UN Friedenstruppen zur Lösung der Darfur-Krise zu gestatten. Der UN-Sicherheitsrat hatte zuvor Sanktionen gegen diejenigen Konfliktparteien angekündigt, die einem Frieden in Darfur im Wege stünden. Im Darfur-Konflikt sind seit 2003 rund 200.000 Menschen getötet und mehr als zwei Millionen vertrieben worden.

Am AU-Gipfel nahmen die Staats- und Regierungschefs Thabo Mbeki (Südafrika), Muammar al-Gaddafi (Libyen), Ellen Johnson Sirleaf (Liberia), Olusegun Obasanjo (Nigeria), Robert Mugabe (Simbabwe) und Mwai Kibaki (Kenia) teil.

 African Union: www.africa-union.org


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