
Die GfbV appellierte an UN-Generalsekretär Kofi Annan, seinen Druck auf den Weltsicherheitsrat und den Sudan zu erhöhen, um eine schnelle Entsendung von UN-Friedenstruppen nach Darfur sicherzustellen. Mit einem in einem schwarzen Gewand gehüllten Sensenmann und Skeletten erinnerten GfbV-Mitarbeiter gemeinsam mit in Deutschland im Exil lebenden Sudanesen in Bonn daran, "dass aufgrund der Untätigkeit des Weltsicherheitsrates bis zu 400.000 muslimische Schwarzafrikaner seit Februar 2003 im Westen des Sudan der Vernichtungspolitik Khartums zum Opfer gefallen sind".
"Darfur könnte für die UN ein ähnliches Desaster wie Ruanda und Srebrenica werden, wenn nun nicht schnell gehandelt wird", sagte Delius. Nur internationaler Druck könne helfen, um den Widerstand der sudanesischen Regierung gegen eine schnelle Stationierung von UN-Blauhelmsoldaten zu überwinden.
Sudans Staatspräsident Omar Hassan al Bashir hatte in der vergangenen Woche seine Ablehnung einer UN-Friedenstruppe bekräftigt. Die in Khartum an der Regierung beteiligte südsudanesische Freiheitsbewegung SPLM befürwortet hingegen die Entsendung von UN-Blauhelmsoldaten
UN-Generalsekretär Kofi Annan hatte Darfur als den "schlimmsten Albtraum in der jüngeren Zeitgeschichte" bezeichnet. Alle Versuche, im Weltsicherheitsrat der Vereinten Nationen mehr Druck auf die sudanesische Regierung auszuüben, scheiterten bislang am Widerstand Chinas, Russlands und einiger muslimischer Staaten.