SojabohnenHamburg (epo.de). - Führende Agrarkonzerne und Soja-Handelsfirmen haben mit der Umweltschutzorganisation Greenpeace ein Moratorium für den Ankauf von Soja aus dem Amazonasgebiet vereinbart. Cargill, Bunge, ADM und A.Maggi hätten zugesagt, zwei Jahre auf den Kauf von Soja von neu angelegten Feldern innerhalb des Amazonas-Regenwaldes zu verzichten, teilte Greenpeace in Hamburg mit. Die Entscheidung der Agrar-Riesen ist das Ergebnis einer internationalen Kampagne von Greenpeace unter dem Motto "Der Regenwald brennt für unser Essen".

Die Umweltorganisation hatte zum Schutz Amazoniens auch von führenden Lebensmittelverarbeitern in Europa wie McDonald's gefordert, dem meist illegalen Anbau von Soja mitten im Regenwald und der Beschäftigung von Arbeitern unter menschenunwürdigen Bedingungen auf den Feldern ein Ende zu setzen. "Wir hoffen, dass dieses Moratorium ein erster wichtiger Schritt ist, die Urwaldzerstörung durch den Soja-Anbau zu stoppen", sagte Oliver Salge, Waldexperte bei Greenpeace. "Der in Brasilien weit verbreitete Anbau von Soja auf illegalen Feldern unter Einsatz von Sklaven muss endlich beendet werden."

Nach der Veröffentlichung eines Reports im April 2006, der illegalen Soja-Anbau in Brasilien mit in Europa hergestellten Lebensmitteln in Verbindung brachte, unterstützten McDonalds und europäische Lebensmittelhändler (u.a.  Marks&Spencer,  El  Corte Ingles, Ritter-Sport, Tegut) eine Greenpeace-Initiative zum Schutz des Amazonas-Regenwaldes. Sie forderten Greenpeace zufolge von den Soja-Händlern Maßnahmen, die Urwaldzerstörung für den Anbau von Soja zu stoppen und drohten, sich andere Lieferanten zu suchen.

Nachdem McDonalds vor Jahren beschlossen habe, kein Rindfleisch zu kaufen, für das der Amazonas-Regenwald gerodet wurde, wolle der Konzern nun auch keine Soja aus   Urwaldzerstörung (z.B. für Hühnerfutter/ChickenMcNuggets) beziehen. Er habe vor, mit Lieferanten und der brasilianischen Regierung den Amazonas-Regenwald und das Land indigener und lokaler Gemeinschaften vor Zerstörung zu bewahren, so Greenpeace. "Der Druck der Fast-Food-Kette war ein Grund, weshalb Agrar-Riesen wie Cargill schließlich einlenkten, obwohl sie gut an der Urwald-Soja auch aus Indianer-Gebieten verdienen, die unter anderem über einen illegal gebauten Hafen in Santarem im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso nach Europa verschifft wird."

"Das auf zwei Jahre befristete Soja-Anbau-Moratorium verkommt allerdings zur Geste, wenn die Händler nicht sofort Maßnahmen ergreifen, die den Schutz des Urwaldes sicher stellen", erklärte Oliver Salge. "Jede Minute wird eine Urwaldfläche in der Größe von fünf Fußballfeldern vernichtet."

Greenpeace


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