SODIBerlin (epo.de). - Die in Berlin ansässige entwicklungspolitische Nichtregierungsorganisation Solidaritätsdienst international (SODI) hat ein Öko-Dorf an 50 Tsunami-Familien übergeben. Das Wiederaufbauprojekt nach der Katastrophe vom Dezember 2004 soll die Wohn- und Lebensbedingungen für 400 Menschen grundlegend verbessern und gleichzeitig den Kriterien nachhaltiger, selbsthilfeorientierter Entwicklungszusammenarbeit standhalten. Das Öko-Dorf in Weligama an der Südküste Sri Lankas wurde jetzt, zwei Jahre nach der beispiellosen Naturkatastrophe, in einer feierlichen Zeremonie an 50 Tsunami-Familien übergeben.

An der Einweihungsfeier nahmen der Landwirtschaftsminister Sri Lankas, der deutsche Botschafter, Mönche des Agrobodi-Tempels, Vertreter der lokalen Behörden und SODI-Projektleiter Thomas Gerbracht teil. Im Auftrag der Regierung würdigte Landwirtschaftsminister Chamal Rajakapse das SODI-Wiederaufbauprojekt als eines der besten in Sri Lanka. Der deutsche Botschafter Jürgen Werth zeigte sich erfreut, dass die vielen Spenden der deutschen Bevölkerung sich in solchen gelungenen Projekten zum Nutzen der Menschen manifestierten. Er sicherte jedwede Unterstützung der Bundesrepublik für eine politische Lösung des ethnisch-sozialen Konflikts auf der Insel zu.

"Unser vorrangiges Anliegen war es, die Lebensbedingungen der betroffenen Menschen nachhaltig zu verbessern, ihnen Hoffnung und Kraft für eine selbstbestimmte Zukunft zu geben", sagte SODI-Vertreter Klaus-Dieter Peters. SODI habe die Spendenmittel der "Aktion Deutschland Hilft", der EKO-Stahl GmbH Eisenhüttenstadt und der Stadt Frankfurt (Oder) in Höhe von knapp einer Million Euro gut und effektiv eingesetzt. "Gemeinsam haben wir die uns selbstgestellte Verpflichtung eingelöst: Den Flutopfern wird es nach dem Wiederaufbau besser gehen als vorher", betonte Peters..

Unter den außergewöhnlichen Katastrophen- und Bürgerkriegsbedingungen in Sri Lanka ist in partnerschaftlicher Kooperation zivilgesellschaftlicher und staatlicher Kräfte ein Projekt entstanden, das den Kriterien nachhaltiger, selbsthilfeorientierter Entwicklungszusammenarbeit standhalten soll. Alle zehn Reihenhäuser im Öko-Dorf Warakapitiya bei Weligama verfügen über einen separaten Strom, -Wasser- und Abwasseranschluss. In jeder Wohnung wird eine aus zwei bis drei Generationen bestehende Familie untergebracht. Es sind Familien, die vorher in Strandnähe gewohnt, sich aber nicht von Fischfang ernährt haben. Auch das kommunale Mehrzweckzentrum, der medizinische Stützpunkt, der Buddhistische Tempel, der Tiefbrunnen mit Vorratsbehälter und das Ladengeschäft, die dem Dorf ein Gesicht geben, wurden ihrer Bestimmung übergeben.

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Blick auf das neue Öko-Dorf - Heimstatt für 400 Tsunami-Opfer

Damit die 50 Familien, die das Öko-Dorf bewohnen, nicht nur ein Dach über den Kopf haben, sondern auch ihre Existenz sichern können, beinhaltet das Projekt auch Einkommen schaffende Maßnahmen: In einer zweiten Bauphase werden eine Anlage zur Verarbeitung ökologisch angebauter Früchte, die eine Ausbildungsstätte und eine Solaranlage zur Stromerzeugung einschließt, errichtet. Einschließlich der Bildung landwirtschaftlicher Zuliefergenossenschaften werden damit ca. 500 Arbeitsplätze geschaffen. Die Erlöse aus dieser Produktionsstätte werden eingesetzt, um die Betriebskosten der Dorfgemeinschaftseinrichtungen zu begleichen. Alle Anlagen, die im Jahr 2007 fertiggestellt werden, gehen in das Eigentum der Dorfgemeinschaft über.

Die Kosten für das Wiederaufbauprojekt in Höhe von über einer Million Euro wurden im wesentlichen von SODI über die "Aktion Deutschland Hilft", an der SODI als Mitglied im Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband beteiligt ist, finanziert. Hinzu kamen Spenden der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Frankfurt (Oder) in Höhe von 15.000 Euro, die dem Bau eines Tiefbrunnens mit Vorratsbehälter ermöglichten. Die Belegschaft der EKO-Stahl GmbH Eisenhüttenstadt hatte 40.000 Euro gespendet. Sie wurden für den Bau des medizinischen Stützpunktes und von zwei Reihenhäusern eingesetzt.

Fotos:  SODI

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