Köln (epo). - Unternehmen können für die Förderung erneuerbarer Energien in Entwicklungsländern CO2-Emissionsgutschriften erhalten und diese an Firmen in Industrieländern verkaufen. Das ermöglichen die "flexiblen Instrumente" des jetzt in Kraft getretenen Kyoto-Protokolls. Die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG) in Köln und der TÜV Rheinland geben potenziellen Investoren Hilfestellung beim komplizierten Zertifizierungsprozess.

Die "flexiblen Instrumente" funktionieren so: Ein Unternehmen reduziert in einem Entwicklungs- bzw. Transformationsland CO2-Emissionen und erhält dafür - nach Durchlaufen eines Zertifizierungsprozesses - Emissionsgutschriften. Diese wiederum können an Unternehmen in Industrieländern veräußert werden, die dort im Rahmen des EU-Emissionshandelssystems CO2-Reduktionsverpflichtungen unterliegen. Typische Klimaschutzprojekte, die diese "flexiblen Instrumente" nutzen können, basieren beispielsweise auf Wind- und Sonnenenergie oder Wasserkraft. Dazu kommen auch Projekte, die zur Vermeidung von Methanemissionen dienen.

Die DEG - Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH, Köln, hat gemeinsam mit einem Tochterunternehmen der TÜV Rheinland Group, Köln, das Netzwerk Kyoto Coaching Cologne (KCC) entwickelt, das potenzielle Investoren auf ihrem Weg zum Klimaschutz durch den komplexen Zertifizierungsprozess begleitet. Ziel: den Weg von der Projektidee bis zum Verkauf von Emissionsgutschriften so weit wie möglich zu vereinfachen. Da in Entwicklungsländern häufig noch veraltete Energien eingesetzt würden und daher eine Reduzierung der Emission kostengünstiger als in den Industrieländern ist, gehe man von einer steigenden Nachfrage nach Emissionsgutschriften aus Entwicklungsländern aus, so die DEG.

Im Zentrum des Netzwerks steht das Projektmanagement ("Coaching"), d.h. die umfassende institutionelle, technische und finanzielle Beratung und Strukturierung von Projektansätzen sowie die Begleitung durch den Gesamtprozess. Das Netzwerk richtet sich insbesondere an Unternehmen, die mit den "flexiblen Instrumenten" Projekte zur Förderung erneuerbarer Energien in Entwicklungs- und Transformationsländern teilfinanzieren möchten.

Angesprochen werden der DEG zufolge aber auch deutsche und europäische Unternehmen, die Reduktionsverpflichtungen unterliegen und diesen mit einem Klimaschutzprojekt in einem Entwicklungsland nachkommen möchten. Regional wollen sich die Netzwerkpartner zunächst auf Brasilien, China, Indien und Mexiko konzentrieren, weil TÜV und DEG in diesen Ländern vor Ort vertreten und die lokalen Rahmenbedingungen für Klimaschutzprojekte bereits ausreichend gut entwickelt sind.

Der Idee für den gemeinsamen Aufbau des Netzwerkes ging ein gemeinsames PPP-Projekt von DEG und TÜV Rheinland Hongkong in den Jahren 2002 bis 2004 voraus, dessen Ziel der Aufbau von Know-how zur Anwendung der "flexiblen Instrumente" in Süd- und Südwest-China und Vietnam war. Mit Erfolg: Vertreter der chinesischen Partner wurden inzwischen im Regierungsauftrag zu Trainern qualifiziert.

 TÜV Rheinland Group
 DEG


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